Versuchte Kindesentführung Polizei nimmt Verdächtigen fest und fahndet weiter

Versuchte Kindesentführung Polizei nimmt Verdächtigen fest und fahndet weiter

Er tauchte vor einer Grundschule und einer Kita auf und wollte drei kleine Mädchen wegzerren.

Nach der versuchten Kindesentführung am Dienstag in Leipzig-Paunsdorf hat die Polizei eine Personenbeschreibung veröffentlicht. Ein Verdächtiger wurde festgenommen – dennoch wird weiter gefahndet.

Nach der versuchten Entführung von drei Mädchen im Alter von vier bis sieben Jahren in Leipzig fahndet die Polizei fieberhaft nach dem Täter. Am Dienstagabend gaben die Beamte erste Details zum Aussehen des Mannes bekannt. Er soll Mitte 30, etwa 1,75 bis 1,85 Meter groß und von sportlicher Gestalt gewesen sein, sagte Polizeisprecherin Maria Braunsdorf der LVZ. Er habe einen „südländischen Hauttyp“ sowie kurze, dunkle, wellige Haare gehabt. Bekleidet war er mit schwarzen Schuhen, schwarzer Hose und dunkler Fleece-Jacke. Sein Erscheinungsbild sei gepflegt gewesen.

Am Dienstagmorgen gegen 6.45 Uhr hatte der unbekannte Täter nach Polizeiangaben versucht, nahe des Paunsdorfer Wäldchens die Mädchen zu verschleppen. Zwei Vierjährige waren mit ihren Eltern auf dem Weg in die Kita „Kleiner Kiebitz“ in der Bisamstraße, eine Siebenjährige ging alleine zur Theodor-Körner-Grundschule, als der Mann versuchte, sie wegzuzerren. Die Kinder und ihre Begleiter wehrten sich nach Polizeiangaben „energisch“. Auch Passanten griffen ein, so dass die Entführungen misslangen. Der Unbekannte soll anschließend zu Fuß in Richtung Wäldchen geflohen sein.

Polizei bestätigt Festnahme in Paunsdorf

Am Nachmittag bestätigte die Polizei, dass es eine Festnahme gab. Ob es sich dabei um den mutmaßlichen Täter handelt, ist bislang aber nicht klar (Hier weiterlesen: Kommt der Verdächtige von Paunsdorf in Untersuchungshaft?).

Gegen den Mann bestehe ein „Anfangsverdacht“, so Braunsdorf. Er sei gegen 16.30 Uhr nahe des Paunsdorfer Wäldchens verhaftet worden. Zur Identität wurden zunächst keine Angaben gemacht.

Eine mögliche Zeugin der Festnahme berichtete am Abend gegenüber LVZ.de, dass sich ein Mann einige Meter entfernt von einem Weg im Gebüsch versteckt hätte. Sie sei beim Gassigehen mit ihrem Hund gegen 16 Uhr darauf aufmerksam geworden. Im selben Moment sei bereits ein Polizeifahrzeug entgegengekommen, woraufhin sich der Mann flach auf den Boden gelegt hätte. „Ich habe das Auto herangewunken und den Polizisten die Stelle gezeigt“, sagte die 64-Jährige. Daraufhin seien vier bis fünf Einsatzkräfte ausgestiegen, Richtung Gebüsch gestürmt und tiefer in den Wald gerannt.

Erste Gerüchte zu Festnahmen, die seit dem Vormittag kursierten, hatte die Polizei zuvor mehrfach zurückgewiesen. Den ganzen Tag über bereits hätten Einsatzkräfte in Paunsdorf aber auch im Stadtgebiet Personenkontrollen durchgeführt, Identitäten festgestellt und „weiterführende polizeiliche Prüfmaßnahmen“ durchgeführt, erklärten die Beamten.

Kinder blieben unverletzt

Den betroffenen Kindern gehe es „den Umständen entsprechend gut“, sie seien nicht verletzt worden, so Polizeisprecherin Braunsdorf. Die Mädchen seien ebenso wie die Eltern noch am Vormittag befragt worden. Zu Einzelheiten hielt sich die Polizei bedeckt. Medienberichte, wonach eine Mutter angesprochen worden sei, bevor der Mann ihr Kind wegzog, wollte die Polizeisprecherin unter Verweis auf ermittlungstaktische Gründe nicht bestätigen. Auch über das mögliche Motiv des Täters ist bislang noch nichts bekannt.

Ein weiterer Fall vom Dienstag wird laut Polizei im Zusammenhang mit der Tat derzeit geprüft. In der Wiesenstraße, unweit des Paunsdorfer Wäldchens, habe ein Mann am Morgen ein Auto angehalten, um gefahren zu werden. Als die 26-jährige Fahrerin ablehnte, schlug er auf sie ein und flüchtete.

Polizeipräsenz in Leipzig wird verstärkt

In Paunsdorf waren den ganzen Tag über Beamte, auch mit Spürhunden im Einsatz. Ein Hubschrauber flog über das Viertel am östlichen Stadtrand. Teile des Wäldchens waren abgesperrt. Vor der Kita und der nahegelegenen Grundschule patrouillierten immer wieder Polizeifahrzeuge. Beteiligt an der Fahndung war neben der Kriminal- auch die Bereitschaftspolizei.

Die Polizei kündigte aufgrund der Vorfälle an, ihre Präsenz zu verstärken, solange die Tat nicht aufgeklärt sei. In Paunsdorf und im gesamten Stadtgebiet werde mehr Polizei zu sehen sein, sagte Braunsdorf. Hinweisen werde schnell und gezielt nachgegangen. Die Polizei riet Eltern vorsorglich, ihre Kinder von der Schule abzuholen oder – falls dies nicht möglich sei – telefonisch engen Kontakt zu halten und sie nicht alleine, sondern in Begleitung anderer Kinder nach Hause gehen zu lassen. Der Schock sitzt tief in Paunsdorf – bei Kindern, Eltern und Anwohnern.

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei in der Dimitroffstraße 1 oder unter der Telefonnummer (0341) 96 64 66 66 entgegen.

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