Unbekannte übergießen Topmanager (51) mit Säure
Es ist ein Idyll, das noble Villenviertel rund um den Park „Karl-August-Jung-Platz“ in Haan – insbesondere an einem Sonntagmorgen. Gegen 9 Uhr geht einer der Bewohner zum Brötchen-Holen.
Der 51-Jährige Dr. Bernhard Günther ist ein Topmanager der deutschen Energiewirtschaft. Für ihn wird dieser Sonntagsspaziergang unversehens zum Horrortrip!
Der Manager, Finanz-Vorstand der RWE-Tochter „Innogy“, geht die wenigen Schritte über einen Fußweg durch den Park, als plötzlich zwei unbekannte Männer auf ihn zuspringen. Wortlos schütten sie eine Flüssigkeit auf den 51-Jährigen – es ist Säure!
Der Angegriffene wird durch die ätzende Flüssigkeit schwer verletzt.
Er schleppte sich zum eigenen Haus
Doch er kann noch loslaufen, schleppt sich zu seinem Haus, das nur zwei Minuten entfernt steht.
„Von dort aus wurden letztendlich die Rettungskräfte angefordert“, berichtet ein Sprecher der Düsseldorfer Polizei, die gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Wuppertal die Ermittlungen übernimmt.
Der schwer verletzte Manager wird mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen. Immerhin: „Aktuell besteht laut Auskunft der Ärzte keine Lebensgefahr“, gibt der Polizeisprecher zumindest ein gewisse Entwarnung.
Die beiden Angreifer flüchten – und die Polizei leitet eine der größten Fahndungsaktionen ein, die Haan jemals gesehen hat: Mindestens 50 Polizeibeamte riegeln das Villenviertel ab.
Polizei redet von versuchter Tötung
Besonders ausgebildete Mantrailer-Hunde werden herbei gerufen und versuchen, die Spur der Attentäter aufzunehmen. Die Polizei stuft die Attacke als ein versuchtes Tötungsdelikt ein und richtet im Polizeipräsidium Düsseldorf eine Mordkommission ein.
Bis in den späten Abend wurde der Tatort in Haan von starken Polizeikräften abgeschirmt.
Viel ist über die Säure-Attentäter nicht bekannt:
„Wir fahnden nach zwei Männern, die
- 20 bis 30 Jahre alt sein
- ein südländisches Aussehen
haben sollen.“
Schnell kommt der Verdacht auf, dass der Mordanschlag möglicherweise etwas mit der beruflichen Tätigkeit des Opfers bei der RWE-Tochter zu tun haben könnte. Nach EXPRESS-Informationen soll deshalb auch der polizeiliche Staatsschutz eingeschaltet worden sein.
Statement von „Innogy“ – Finanzvorstand wurde angegriffen
Am Abend bestätigte die Firma „Innogy“ in einer Mitteilung, dass es sich bei dem Angegriffenen um Finanzvorstand Bernhard Günther handele.
„Wir sind tief geschockt“, erklärt Vorstandsvorsitzender Uwe Tigges in der Mitteilung. „Die Nachricht von dem Anschlag hat uns alle sehr betroffen gemacht. Wir sind in unseren Gedanken bei Bernhard und seiner Familie und wünschen ihm baldige Genesung.“ Auch am Montagmorgen fehlte von den Tätern bislang noch jede Spur. Es gebe bislang keinen neuen Ermittlungsstand, sagte ein Sprecher der Polizei in Düsseldorf am Montagmorgen.