Nachts fünf Frauen überfallen – Bauarbeiter gesteht vor Gericht

Nachts fünf Frauen überfallen – Bauarbeiter gesteht vor Gericht

Berlins wohl kleinster Sexstraftäter Mihai B. (31) misst zwar nur knapp 1, 40 Meter. Dennoch: Auf der Jagd nach Frauen ist er kreuzgefährlich. Wegen fünf nächtlicher Überfälle steht der Bauarbeiter aus Rumänien seit heute vor dem Landgericht. Der Vorwurf u. a.: sexuelle Nötigung, versuchte Vergewaltigung.

► 8. März 2020. Es ist 2.45 Uhr als Tina G. (Name geändert) von der Arbeit in einer Bar nach Hause will. Und in der Michendorfer Straße (Marzahn) schnelle Tippelschritte hinter sich hört. Sie dreht sich um, sieht einen kleinen Mann, der es wohl eilig hat. Sie macht Platz. Doch der kleine Mann hat anderes im Sinn.

Ein kräftiger Stoß befördert sie ins nahe Gebüsch. Dann spürt sie sein ganzes Gewicht auf ihrem Körper. Seine Hände an ihrem Hals. Sie bekommt Luftnot. Sie wehrt sich verzweifelt mit ihrem Schlüsselbund. Doch sie kann nicht verhindern, dass er in ihre Jeans greift … „Zuerst hörte ich Kampfgeräusche“, erinnerte sich Zeuge Django L. (31), der in der Nacht ebenfalls auf dem Heimweg war. Dann aber sah er eine Frau auf der Wiese liegen. Und auf ihr ein Mann. Sein lautes „Hey“ trieb den Täter in die Flucht.

► Zwei Wochen später schlägt Mihai B. am U-Bahnhof Kaulsdorf Nord zu. Diesmal würgt er sein Opfer mit einem Schal. Wieder schlagen ihn Anwohner in die Flucht, bevor er sein Ziel erreicht.

► Einmal will es Mihai B. in seinem Größenwahn sogar mit zwei Frauen aufnehmen. Er verfolgt sie von der Tram 6 bis in die Frank-Zappa-Straße (Marzahn). Bringt erst die eine zu Boden. Scheitert an deren Gegenwehr und den Handtaschenschlägen der anderen. Anschließend scheitert er auf gleiche Weise bei der anderen.

► Endlich: Am Abend des 31. März beenden zwei Ordnungsamtsmitarbeiter in der Gontardstraße (Mitte) die Serie des Täters. Den Hilfeschreien einer Joggerin folgend, ziehen sie den Angeklagten von ihr herunter. Und lassen trotz seiner heftigen Gegenwehr nicht locker. Bis die Polizei eintrifft.

Die Fäuste ins Gesicht gepresst, mal anlasslos lächelnd, mal zu Tränen gerührt, saß Mihai B. auf der Anklagebank. Über seinen Anwalt Robert Tietze ließ er sagen, dass er weitestgehend gesteht. Dass es ihm leidtut. Dass er sich schämt. Dass er keine richtige Erklärung für die Taten hat. Vielleicht sei die Einsamkeit schuld. Oder seine Schwäche für hübsche Frauen, bei deren Anblick er schon mal den Kopf verliere.

https://www.bz-berlin.de/tatort/menschen-vor-gericht/nachts-fuenf-frauen-ueberfallen-bauarbeiter-gesteht-vor-gericht

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen