Vergewaltigung am Jungfernstieg – Angeklagter gesteht

Vergewaltigung am Jungfernstieg – Angeklagter gesteht

Vater zweier Kinder räumt ein, über 13-Jährige hergefallen zu sein. Vor Gericht bereut er die Tat. Milde Strafe nach Geständnis?

Er fiel über das Mädchen an einem der zentralsten Punkt der Stadt her, zerrte es in einen Raum, vergewaltigte es. Am 6. November 2016, gegen 3 Uhr nachts, war eine 13-Jährige im Bahnhof Jungfernstieg von einem 30 Jahre alten Flüchtling aus dem Irak vergewaltigt worden. Am Dienstag hat der Angeklagte vor dem Landgericht die Tat in einer von seinem Verteidiger verlesenen Erklärung eingeräumt.

Demnach ist Ali D. verheiratet und Vater von zwei Kindern (2 und 8), seine Familie lebt noch im Irak. Über Griechenland kam der Mann vor zwei Jahren nach Deutschland, sein Asylantrag läuft. In der Nacht zum 6. November habe er “zufällig” am Rathausmarkt drei Männer getroffen, die er aus seiner Unterkunft kannte. Sie hätten dort in Begleitung einiger Mädchen Alkohol getrunken. Er selbst habe an diesem Tag etwa eine Flasche Wodka, gemischt mit Energy-Drinks, zu sich genommen. Dabei habe er auch mit Madison A. (Name geändert) gesprochen, dem späteren Opfer.

Er folgte dem Opfer in den Bahnhof

Weil es kühl war in dieser Nacht, habe er ihr seine Jacke angeboten. “Dass sie erst 13 Jahre alt war, war mir nicht bekannt. Ich dachte, sie sei älter”, so der Angeklagte. Er sei dann Madison und einer Freundin in den Bahnhof Jungfernstieg gefolgt. “Dort kam es dann zu dem mir gemachten Vorwurf.” Laut Anklage soll der 30-Jährige das Kind in einen leeren Raum gezerrt, es zu Boden gedrückt, den Mund zugehalten und vergewaltigt haben. “Ich kann es mir nicht mehr erklären, aber es stimmt, so wie es in der Anklage steht”, so Ali D. und weiter: “Ich möchte die volle Verantwortung übernehmen. Es tut mir leid.”

Weitere Fragen der Kammer und der Prozessbeteiligten nahm der Verteidiger von Ali D. erst schriftlich auf und beantwortete sie dann nach Absprache mit seinem Mandanten. Auf einen etwaigen Widerspruch wies die Vorsitzende Richterin bereits hin: In seinem Geständnis hatte Ali D. angegeben, er trinke “nicht regelmäßig” Alkohol. In den Akten liege aber bereits die Aussage von zwei Zeugen vor, wonach Ali D. in seiner Unterkunft als der “besoffene Ali” bekannt gewesen sei.

Milde Strafe nach Geständnis?

Der 30-Jährige war kurz nach der Tat nach Ungarn geflüchtet, konnte dort mit europäischem Haftbefehl festgenommen und im März 2017 nach Hamburg überstellt werden. Madison A. ist Nebenklägerin in dem Prozess, nimmt aber nicht aktiv daran teil, weil sie ihrem Peiniger nicht wieder begegnen will. Vermutlich wird sie als Zeugin nicht gehört werden müssen, am vorherigen Prozesstag spielte das Gericht unter Ausschluss der Öffentlichkeit ihre polizeiliche Video-Vernehmung ab.

Im Gegenzug für ein umfängliches Geständnis hat die Staatsanwaltschaft bereits in Aussicht gestellt, einer Freiheitsstrafe für den Angeklagten zwischen dreieinhalb und viereinhalb Jahren zuzustimmen. Ein Urteil wird nicht vor dem 26. Juni erwartet.

Quelle: http://www.abendblatt.de/hamburg/article210894601/Vergewaltigung-am-Jungfernstieg-Angeklagter-gesteht.html

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