Angebliche sexuelle Übergriffe in Tübingen Jugendhaus räumt Fehler ein
Bei den Veranstaltungen im Epplehaus kam es zu nicht hinnehmbaren Grenzüberschreitungen und sexuellen Belästigungen, so der Betreiberverein in einer Pressemitteilung. Man sei der Situation nicht mehr gewachsen gewesen.
An diesen Abenden habe man die Situationen falsch eingeschätzt. Der Verein bedauert das. Was genau am vergangenen Freitag und Samstag in dem Tübinger Jugendhaus passiert ist, sagt der Verein nicht.
“Ich wurde angefasst”
Die Stadt Tübingen geht davon aus, dass Männer – zum Teil auch in Gruppen – Frauen begrapscht und sexuell belästigt haben. Das hätten Augenzeugen bestätigt. Eine Frau, die nach eigenen Angaben im Epplehaus war, meldete sich bei Oberbürgermeister Boris Palmer. Sie schrieb: “Gegen späterer Stunde mutierte die Feier zu einer Katastrophe. Ich wurde einfach angefasst, gezogen, man hat mich trotz mehrfacher Gegenwehr nicht in Ruhe gelassen. Meine männlichen Freunde haben sich fast in eine Schlägerei verwickeln lassen, da auch diese nichts gegen die wildgewordenen Männer unternehmen konnten, bis wir die Party schließlich verließen.” Palmer hatte das Schreiben anonym auf Facebook veröffentlicht.
Auch die studentischen Veranstalter hatten im Internet von einer “sehr kritischen Situation mit sehr vielen Tätern” gesprochen.
Widersprüchliche Angaben
Die Stadt sagt, unter den mutmaßlichen Tätern seien auch Menschen mit schwarzer Hautfarbe gewesen.
Ein ehrenamtlicher Helfer des Jugendzentrums bestätigte, es habe vermehrt Klagen wegen Belästigungen gegeben. Man habe auch Gäste des Hauses verwiesen. Dass Frauen von ganze Gruppen belästigt wurden, sei aber nicht der Fall.
Die Polizei sucht weiter Zeugen, bislang lägen keine Anzeigen vor. Kommende Woche berät sie mit der Tübinger Stadtverwaltung weitere Schritte.
Das Epplehaus ist ein städtisches Jugendzentrum in Tübingen, das schon seit vielen Jahren selbstverwaltet wird.
Foto: SWR