Marokkaner denkt über Aussage nach
Der Asylbewerber, der wegen schweren Raubes vor Gericht steht, hat das Gespräch mit einem Gutachter gesucht.
Eigentlich sollte im Prozess gegen einen 24-jährigen Asylbewerber aus Casablanca, der in Döbeln mehrere Personen angegriffen, ausgeraubt und verletzt haben soll, am Montag ein Urteil fallen. Allerdings wurde die Verhandlung nach der Anhörung von zwei Zeugen ausgesetzt. Der Angeklagte ist erneut von dem Facharzt für Psychiatrie Thomas Kasten begutachtet worden. Es gab ein Gespräch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. In diesem habe sich der Asylbewerber anscheinend zu den Tatvorwürfen äußern wollen, erklärte der vorsitzende Richter Kay-Uwe Sander.
Gutachter Kasten und das Gericht konnten sich zunächst einen Eindruck von den zwei Geschädigten machen, die am Montag als Zeugen aussagten. Ein 24-Jähriger beschrieb den Angeklagten als aggressiv und leicht reizbar. Er kenne den Marokkaner seit acht Jahren. Anfangs sei der Jugendliche eher zurückhaltend gewesen. Sie hätten ein freundschaftliches Verhältnis gehabt, gemeinsam Dinge unternommen. Doch am 31. Oktober 2016 sei der Angeklagte ihm gegenüber handgreiflich geworden.
„Er war sauer auf mich, weil ich nach einer anderen Auseinandersetzung die Polizei gerufen hatte“, schilderte das Opfer. Es sei zunächst zu einem Wortgefecht gekommen, dann habe der Angeklagte ihn geschubst und ihm sein Smartphone abgenommen. „Das hat er aber zwei oder drei Tage später freiwillig wieder zurückgegeben“, sagte das Opfer.
Bei der Tat sei ein Messer im Spiel gewesen, zu dem der Geschädigte allerdings keine näheren Angaben machen konnte.
Im Juni soll der Asylbewerber versucht haben, einem Schüler das Fahrrad zu klauen.
„Ich war einkaufen, habe das Schloss abgemacht, aber noch neben dem Rad gestanden und am Handy getippt. Da kam der Angeklagte und hat versucht, mir das Fahrrad wegzunehmen.“
Weil er sich weigerte, habe der Marokkaner dem heute 17-Jährigen eine Ohrfeige verpasst. „Und er hat mich beleidigt“, ergänzte er.
Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/marokkaner-denkt-ueber-aussage-nach-3666601.html
Foto: dpa