
Freundin zwei Stunden lang in VW-Bus vergewaltigt? Urteil gefallen: Ein Jahr und neun Monate auf Bewährung
Was die Staatsanwaltschaft dem angeklagten Autoaufbereiter in diesem Fall zur Last legt, ist der Albtraum aller Frauen schlechthin.
27.09.2016 Regensburg
Laut Anklageschrift fuhr der Angeklagte am 23. Oktober 2015 mit seiner Freundin und drei ihrer Freundinnen in einem VW-Bus nach Reinsfeld bei Trier. Dort angekommen soll die Gruppe bis spät in die Nacht gefeiert haben. Gegen 6 Uhr morgens sollen sich der Autoaufbereiter und seine Freundin alleine im VW-Bus schlafen gelegt haben.
Nach einiger Zeit weckte der Angeklagte seine Freundin, die bereits eingeschlafen war, wieder auf und wollte Sex mit ihr. Da sie müde war, lehnte seine Freundin ab. Daraufhin soll der Angeklagte seiner Freundin die Jogginghose heruntergezogen haben und in sie eingedrungen sein. Seine Freundin wehrte sich, in dem sie mit den Beinen strampelte und den Angeklagten mehrmals aufforderte, sie in Ruhe zu lassen. Während des circa zwei Stunden dauernden Geschlechtsverkehrs gelang es seiner Freundin nicht, sich von ihm zu befreien, obwohl sie ihn biss und versuchte, ihn zu kratzen.
Satz „I kill you“ sollte Opfer gefügig machen
Um seine Freundin gefügig zu machen soll der Angeklagte sie mehrfach mit dem Satz „I kill you“ bedroht haben. Mit der Ausrede, sie müsse austreten, soll es der Freundin des Angeklagten gegen 8 Uhr gelungen sein, aus dem VW-Bus auszusteigen und sich in Sicherheit zu bringen. Das Opfer erlitt Hämatome an der Innenseite des rechten Oberarms, am Handgelenk, am Handrücken, an der Innenseite beider Oberschenkel und an der Außenseite des linken Oberschenkels. Der Angeklagte soll die ganze Zeit über gewusst haben, dass seine Freundin den Geschlechtsverkehr mit ihm ablehnte.
Der Angeklagte muss sich wegen Vergewaltigung und vorsätzlicher Körperverletzung vor Gericht verantworten. Verhandlungsauftakt ist am heutigen Mittwoch, 28. September, um 9 Uhr. Angesetzt sind vier Verhandlungstage. Ein Urteil wird voraussichtlich am Freitag, 7. Oktober, erwartet.
07.10.2016 Regensburg
Urteil gefallen: Ein Jahr und neun Monate auf Bewährung für VW-Bus-Vergewaltiger!
Der 35-Jährige, der in Ghana aufgewachsen war, gab an, im Sommer 2015 die 44-Jährige in einer Regensburger Disko kennengelernt zu haben. Die beiden wurden ein Paar. „Ich habe viel vergessen oder verdrängt. Es ist ein Jahr her“, äußerte sich das Opfer vor Gericht. Immer wieder sei er in sie eingedrungen, beschrieb das Opfer die Tat. Dabei soll er sie fesgehalten und gesagt haben, er sei schließlich ein Mann. Das Opfer wehrte sich – biss und kratze. Daraufhin soll der Angeklagte zu mehreren Ohrfeigen ausgeholt haben. „Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie so viel Angst wie in diesen zwei Stunden“, gab das Opfer im Zeugenstand an.
„Ich will kein Geld, mir geht es um die Einsicht“
Ihrer Meinung nach habe ihr damaliger Freund jedoch gar nicht registriert, was er da gerade tut. Nach zwei Stunden soll der Angeklagte schließlich von ihr abgelassen und zu weinen begonnen haben. Das Opfer nutzte die Chance und brachte sich in Sicherheit. Vor Gericht machte die 44-Jährige deutlich, was sie sich von der Verhandlung erhofft: „Mir geht es nur um die Einsicht. Wenn eine Frau ‚nein‘ sagt, dann heißt das auch ‚nein‘“
Am Freitag, 30. September, fiel das Urteil für den Angeklagten. Er wurde der Vergewaltigung in Tateinheit mit vorsätzlicher Körperverletzung schuldig gesprochen. Er wurde zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt, die zu drei Jahren auf Bewährung ausgesetzt wurden. Außerdem muss er 1.000 Euro Geldstrafe zahlen.
Foto: vb