23-Jähriger wegen Vergewaltigung von 15-Jähriger angeklagt
Ein 23-Jähriger soll in einer leerstehenden Schule in Duisburg-Neumühl ein Mädchen vergewaltigt haben. Ein 14-Jähriger bewies dabei Zivilcourage.
Laut Anklage habe sich die 15-Jährige mit einer gleichaltrigen Freundin und einem weiteren Jugendlichen am Tattag gegen 19.15 Uhr zunächst auf dem Gelände aufgehalten. Die Mädchen seien dann in das Gebäude gegangen, wo sie auf den 23-Jährigen stießen. Der habe daraufhin zunächst beide bedrängt. Eins der Mädchen habe dann durch ein Fenster fliehen können, die andere soll der 23-Jährige festgehalten, in einen weiteren Raum getragen und sie dort missbraucht haben, obwohl sie sich auch mit einem Faustschlag vergeblich dagegen wehrte. Der mutmaßliche Vergewaltiger flüchtete, konnte aber von der Polizei wenig später noch in Tatortnähe festgenommen werden.
Polizei und Staatsanwaltschaft gaben sich bedeckt
Unmittelbar danach und auch Wochen später hatte das Geschehen an jenem Freitagabend bei Facebook hohe Wellen geschlagen. Die Eltern des mutmaßlichen Opfers hatten im Stadtteil Flugblätter verteilt und die Tat publik gemacht. Nach dem Vorfall hatten sich Polizei und Staatsanwaltschaft sehr bedeckt gehalten. Erst am frühen Sonntagmorgen wurde die Tat in einer knappen Mitteilung und zunächst ohne Details zum möglichen Opfer veröffentlicht. Erst auf Nachfrage räumten die Ermittler ein, dass sich noch ein weiterer Jugendlicher auf dem Gelände aufgehalten hatte.
Der 23-Jährige, der bislang polizeilich nicht in Erscheinung getreten ist, sitzt seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft. Der Prozess gegen ihn ist noch nicht terminiert. Bei einer Verurteilung wegen Vergewaltigung in einem besonders schweren Fall sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren vor. Auch die beiden Begleiter der 15-Jährigen sollen im Prozess als Zeugen gehört werden.