Jeder dritte muslimische Schüler würde im Namen des Islam kämpfen
Sie bietet viel Diskussionsstoff: Die aktuelle Studie des Kriminologen Christian Pfeiffer. Bislang fanden insbesondere die Ergebnisse zur Gewalt durch Flüchtlinge Eingang in die politische Debatte.
Doch das Papier, welches das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) für das Bundesfamilienministerium erstellte, bietet auch Einblicke in die Einstellung von muslimischen Jugendlichen in Deutschland. Demnach gibt es einen relevanten Anteil unter ihnen, die islamisch extremistische Ansichten haben:
So stimmen jeweils ein Fünftel bis ein Drittel der muslimischen Befragten folgenden Aussagen zu.
1. Andere Religionen sind weniger wert als der Islam: 36,6 Prozent.
2. Ich kann mir gut vorstellen, selbst für den Islam zu kämpfen und mein Leben zu riskieren: 29,9 Prozent
3. Die islamischen Gesetze der Scharia sind viel besser als deutsche Gesetze: 27,4 Prozent.
4. Muslime werden unterdrückt; dagegen müssen sie sich mit Gewalt zur Wehr setzen: 19,9 Prozent.
3,8 Prozent finden sogar, dass es Muslimen erlaubt sei, ihre Ziele auch mit terroristischen Anschlägen zu erreichen. Insgesamt wurden für die Studie im Jahr 2015 fast 11.000 Schüler der neunten Jahrgangsstufe befragt, 500 von ihnen gaben an, muslimischen Glaubens zu sein. Von diesen antworteten rund 280 auf die vorgegebenen Aussagen. Die Studienautoren verweisen jedoch darauf, dass der Anteil von Muslimen mit extremistischen Ansichten im Vergleich zu den Raten von rechtsextrem und linksextrem eingestellten Jugendlichen „nicht übermäßig hoch“ sei. Man müsse diesen dennoch „in jedem Fall ernst nehmen“. Thomas Bliesener, Direktor des KFN, sagte der „Welt“, in der Vergangenheit sei „in ähnlichen Schülerbefragungen eher ein Hang zur Übertreibung feststellbar“ gewesen. Laut dem Kriminologen dürfe man die Ergebnisse der Befragung also „nicht überbewerten, aber auch nicht herunterspielen“.