Sex-Pizzabäcker gesteht Belästigung in 6 Fällen
In Wien wird Ibrahim J. der Prozess gemacht. Der 23-jährige Mazedonier muss sich wegen sexueller Belästigung und versuchter Vergewaltigung verantworten. Letzteres bestreitet der Mann, der als Pizzabäcker arbeitete, vehement.
Diese hat Ibrahim J. am ersten Prozesstag in sechs Fällen sexuelle Belästigung gestanden. Den Vergewaltigungsvorwurf weist er entschieden zurück. Zu Hause habe er “genug Frauen”, er habe so etwas gar nicht nötig. Außerdem sei er seit acht Monaten verlobt.
Verworrene Aussagen
Doch die Aussagen des Angeklagten wichen immer wieder von jenen ab, die er bei der Polizei gemacht hatte. Begründungen für sein Handeln hat er mehrere parat: Er habe plötzlich die Kontrolle verloren, was ihm aber noch nie vorher passiert sei. Zu den Ermittlern hatte er gesagt, er dachte die Frauen seien Prostituierte gewesen und er habe nur “spielen und Spaß haben” wollen. Außerdem sei er von ihnen angesprochen worden. Oder er habe ein Opfer nur am Rücken berührt – laut einer DNA-Analyse ist aber weit mehr passiert.
Besonders skurril waren seine unschlüssigen Angaben in einem Fall, bei dem er selbst die sexuelle Belästigung zugegeben hat: Als die Richterin ihm ein Foto des Opfers zeigt, behauptet er, diese Frau noch nie gesehen zu haben. Das macht die Juristen im Saal stutzig – Ibrahim J. erklärte daraufhin, er könne sich an ihren Namen erinnern. “Die Frau hat sich bei ihnen um Dreiviertel Elf in der Nacht vorgestellt?” wundert sich Richterin Krainz. “Ja, sie hat mir auf der Straße ihren Namen gesagt”, so die Antwort.
Der Prozess ist auf vier Tage anberaumt, da jeder Fall einzeln durchgegangen wird. Das Urteil wird für 29. Juli erwartet.