14-Jährige unter Drogen gesetzt und vergewaltigt?

14-Jährige unter Drogen gesetzt und vergewaltigt?

Das Mädchen, das Taswar A. (28) unter Drogen gesetzt und dann vergewaltigt haben soll, war gerade 14 Jahre alt. Doch im am Montag begonnenen Prozess vor dem Landgericht bestritt der in Wilmersdorf lebende Pakistaner den Vorwurf und behauptete: „Alles, was geschah, war gemeinsamer Wille.“

Im Mai 2020 will er Jenny (Name geändert) auf den Alexanderplatz kennengelernt haben. „Ich war mit einem Freund da. Sie mit einer Freundin.“ Beim Bier seien sie ins Gespräch gekommen. Zum Schluss habe das Mädchen ihn um seine Handynummer gebeten.

„Sie rief dann am 25. auch wirklich an, wollte sich mit mir treffen.“ Zuerst auf dem Alex. „Wo wohnst du?“, habe sie ihn dort gefragt. Gemeinsam seien sie dann zum U-Bahnhof Konstanzer Straße gefahren.

Der Angeklagte: „Ich holte ein paar Bier von Rewe. Sie drehte sich einen Joint.“ Habe gefragt: „Willst du auch? Schadet dir nicht.“ Er will bis dahin mit Drogen nichts zu tun gehabt haben.

Eine Behauptung, die im krassen Gegensatz zur Anklage steht. Die geht nämlich davon aus, dass der Angeklagte damals als Dealer sein Leben finanziert und der Minderjährigen nicht nur in der Vergangenheit bereits mehrfach Ecstasy-Tabletten verkauft, sondern auch an dem Abend in seiner Wohnung etwa 0,75 Gramm Kokain gegeben hatte.

Jenny war davon schlecht geworden. Sie musste sich im Bad übergeben. Konnte danach nicht mehr selbständig laufen. Taswar A. soll ihre hilflose Situation ausgenutzt, die reglos auf der Matratze Liegende ausgezogen, ihren Rücken mit Öl eingerieben und dann vergewaltigt haben. Ihre Schmerzensschreie hörte ein Mitbewohner.

Der Angeklagte: „So war das nicht. Sie bat mich, sie zu massieren, zog sich das Unterhemd aus. Küsste mich, zog den Slip aus … Und danach? „Saßen wir noch einen Moment beisammen. Dann wollte sie nach Hause.“

Warum sie nachher die Vergewaltigungsvorwürfe erhob? „Das war ein richtiger Schock für mich. Ich hatte doch gar nichts gemacht.“ Später, nachdem sie gegangen war, habe er sie auf der Straße mit zwei Jungen reden sehen. „Denen muss sie sowas gesagt haben. Die kamen auf mich zu, schubsten und schlugen mich.“

Wieder zu Hause angekommen, wartete schon die Polizei auf ihn.

Richter: „Sie hatten mit Betäubungsmitteln also gar nichts zu tun?“ Der Angeklagte: „Ich habe ein oder zweimal in meinem Leben was genommen.“ Richter: „In einem Rucksack in der Wohnung wurden Drogen gefundenen. Der Angeklagte: „Den Rucksack hatte mein Kumpel dabei.“ Richter: „Und die Substanzen in ihrem Blut?“ Der Angeklagte: „Kann ich mir nicht erklären.“

https://www.bz-berlin.de/tatort/menschen-vor-gericht/14-jaehrige-unter-drogen-gesetzt-und-vergewaltigt-angeklagter-streitet-alles-ab

Foto: Olaf Wagner

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