Polizei ermittelt nicht mehr gegen den Täter (10)

Polizei ermittelt nicht mehr gegen den Täter (10)

Die Berliner Polizei und die Staatsanwaltschaft ermitteln in dem Fall der Vergewaltigung eines Zehnjährigen von einem ebenfalls Zehnjährigen nicht mehr. Der Haupttäter und die zwei Mittäter seien nicht strafmündig.

Der Fall sorgte deutschlandweit für Erschütterung. Bei einer Klassenfahrt von Viertklässlern einer Berliner Grundschule soll ein Zehnjähriger einen gleichaltrigen Klassenkameraden vergewaltigt haben. Doch Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln nicht mehr.

„Es gibt keinen Zweifel am Alter“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag. Das bedeutet: der Zehnjährige und seine beiden Mittäter sind Kinder und damit nicht strafmündig. Erst ab dem Alter von 14 Jahren können Jugendliche für Taten von der Justiz bestraft werden.

Was passiert jetzt mit dem Täter?

▶︎ Die Behörden gehen davon aus, dass der Zehnjährige aus Afghanistan wohl keine normale Schule mehr besuchen wird. „Wir wollen alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, dass der Haupttäter keine Regelschule besucht, sondern besondere Schulmaßnahmen erfährt“, sagte eine Sprecherin der Berliner Senatsschulverwaltung am Montag.

▶︎ Er wird vermutlich in Zukunft im Rahmen einer sogenannten Schulersatzmaßnahme unterrichtet werden. Das bedeutet, für den Jungen könnte es dann Unterricht in besonderen Kleingruppen oder eine spezielle Einzelfallhilfe geben.

▶︎ Für die beiden elfjährigen Mittäter (ein Syrer, ein Afghane) wurden inzwischen andere Schulen in anderen Bezirken gefunden.

Was war geschehen?

Die Tat hat sich bereits vor den Sommerferien im Schloss Kröchlendorff in Brandenburg ereignet. Zwei Elfjährige hielten dabei das Opfer, ein Zehnjähriger aus Deutschland, fest, während ein Zehnjähriger aus seiner Klasse den Jungen vergewaltigte.

Der zehnjährige Junge hatte vor der Tat bereits immer wieder andere Mitschüler geschlagen oder sich ihnen in den Weg gestellt.

Er war also schon verhaltensauffällig.

Laut seiner Klassenlehrerin allerdings nicht in sexueller Hinsicht und nicht dem späteren Opfer gegenüber.

Schulpsychologen und Sozialarbeitern kümmern sich um den Fall.

Jugendamt gibt keine Auskünfte

Ob das zuständige Jugendamt des Bezirks den Jungen und seine beiden Komplizen aus Flüchtlingsfamilien vorher kannten, ist unklar. Ebenso wenig will der Stadtrat für Jugend und Familie, Gordon Lemm (SPD), etwas dazu sagen, ob der Junge weiter bei seiner Familie bleibt oder besser von ihr getrennt wird, weil er möglicherweise selber Gewalt erfuhr.

Das Jugendamt könne keine Auskünfte zu Einzelfällen geben, antwortete Lemm auf entsprechende Fragen. „Da es sich in allen Fällen um Kinder handelt, gilt dies nicht nur aus Sozialdaten-, sondern auch aus Kinderschutzgründen.“

Er fügte hinzu:

„Wir sind aber in enger Abstimmung mit der Senatsschulverwaltung und Schulpsychologie und tauschen uns hier zu den Bedarfen und Fragen sehr eng aus.“

 

 

 

 

Quelle: https://www.bz-berlin.de/berlin/umland/polizei-ermittelt-nicht-mehr-gegen-den-taeter-10

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