Mordprozess “Es ist doch nur eine Frau”

Mordprozess “Es ist doch nur eine Frau”

Beim Mordprozess gegen Hussein K. in Freiburg wird deutlich, wie der Asylbewerber auf Frauen schaute.

Im Freiburger Mordprozess um Hussein K. hat ein Gutachter dem Angeklagten nun eine „frauenfeindliche Einstellung“ sowie eine „sadistische Interessenlage“ attestiert. Hussein K. hatte ausgesagt, im Affekt gehandelt zu haben.

Dreimal konnte der psychiatrische Gutachter Hartmut Pleines mit Hussein K. sprechen, um sich ein Bild von der Psyche des Angeklagten machen, berichtet der „Spiegel“. Die Erkenntnisse des Gutachters sind alarmierend.

Demnach soll attestierte er K. eine „Risikogeneigtheit für schwere Straftaten gegen Leib und Leben von Frauen“.

Die mäßigende Instanz des Gewissens sei bei ihm nicht stark ausgereift. Sein Handeln prägten „Rücksichtslosigkeit und Selbsinteresse“. K. habe den Angriff auf Maria L. „mit Energie und ausgeprägter Gleichgültigkeit gegenüber fremden Leid“ durchgeführt. Der junge Mann Pflege eine frauenfeindliche Einstellung, die aus der Mitte seiner Persönlichkeit komme, zitiert der „Spiegel“ den Experten.

“Was soll das? Es ist doch nur eine Frau!”

In den Gesprächen mit dem Gutachter behauptete K., er habe noch nie pornografische Bilder gesehen oder sich selbst befriedigt. Auf seinem Smartphone fanden die Ermittler jedoch Hunderte Porno-Aufnahmen. Besonders verstörend: Unter den Bildern fanden sich viele Darstellungen, die sich um Macht- und Dominanzfantasien drehten. Zum Teil waren auch Aufnahmen von Frauen darunter, die Opfer sexueller Gewalt sind. Pleine bescheinigt dem Angeklagten deshalb eine „sadistische Interessenlage“, die darauf ausgerichtet ist, Frauen gefügig zu machen.

Zwei griechische Ermittler konnten im Prozess die Einschätzungen des Psychiaters ergänzen. K. hatte auf Korfu schon einmal eine Frau angegriffen. Für den versuchten Mord wurde er zu einer Haftstrafe von zehn Jahren verurteilt. Auch bei der Festnahme auf Korfu wirkte er teilnahmslos, schilderten die Polizisten. Er habe sich über den Aufwand beschwert und gesagt: „Was soll das? Es ist doch nur eine Frau!“

Pflegemutter beschrieb ihn als “ruhig, selbstbewusst und höflich”

Wegen einer Amnestie der Regierung musste K. in Griechenland nur zweieinhalb Jahre seiner Haftstrafe absitzen. Wieder in Freiheit, machte er sich auf den Weg nach Deutschland, wo er im November 2015 einen Asylantrag stellte. Dabei behauptete der Afghane, 16 Jahre alt zu sein. Die Behörden glaubten ihm und quartierten ihn bei einer Pflegefamilie ein. Seine Pflegemutter beschrieb ihn als „ruhig, selbstbewusst und höflich“. Im Prozess kam anhand eines Gutachtens heraus, dass K. zwischen 22 und 26 Jahre alt sein muss.

Den Mord an der 19 Jahre alten Studentien Maria L. schilderte er als Gelegenheitstat. Er habe in der Nacht im Oktober 2016 betrunken auf dem Weg gesessen und als die Studentin vorbeifuhr gegen ihr Rad getreten, ohne zu sehen, wer im Sattel sitzt. Erst als er erkannt habe, dass es sich um eine junge Frau handele, habe er sich gedacht: „Mach mal Sex mit ihr.“

Er soll sein Opfer so lange gewürgt und vergewaltigt haben, bis die 19-Jährige bewusstlos wurde. Ihren leblosen Körper schleifte er anschließend in einen nahegelegenen Fluss, wo die Maria L. letztendlich ertrank. Die Eltern des Opfers sind in dem Prozess Nebenkläger. Das Urteil ist für den 22. März geplant.

Quelle: http://www.wochenkurier.info/ueberregionales/panorama/artikel/gutachter-ueber-hussein-k-sadistisch-und-frauenfeindlich-44945/

Foto: dpa/Patrick Seeger

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