23-Jähriger muss in Haft

23-Jähriger muss in Haft

Überfall in der Bärengasse wird vor Gericht verhandelt – Falsche Altersangaben bei Registrierung gemacht

Der nächtliche Überfall im Herzen Villingens hat nun seine Aufarbeitung vor Gericht gefunden und lässt einen Asylbewerber weiter im Gefängnis einsitzen.

Der Gambier verfolgte Mitte März kurz vor 4 Uhr zwei junge Frauen in der Bärengasse und riss eine Umhängetasche an sich: zuvor hat er die Opfer angesprochen und ihnen seine Freundschaft angeboten. Die Frauen verneinten und wollten in Ruhe gelassen werden: schließlich packte der nach bisheriger Erkenntnis 23-Jährige zu und zerrte so lange an der Tasche bis deren Trageriemen riss.

Der Angeklagte ist kein unbeschriebenes Blatt und im September vergangenen Jahres in die Bundesrepublik gekommen. Seither sollen 15 Straftaten respektive Ordnungswidrigkeiten auf sein Konto gehen.

„Ich will nicht mehr allein unterwegs sein“

Der Schreck sitzt den Frauen immer noch in den Knochen, vor dem Villinger Schöffengericht gaben sie nun an sich in der Dunkelheit nicht mehr allein bewegen zu wollen.

„Richtige Nachwehen habe ich wegen der Sache aber nicht. Ich will aber einfach nicht mehr allein unterwegs sein“, so die 22-jährige Handtaschenbesitzerin. Schlussendlich sind dieser 60 Euro Bargeld abhanden gekommen.

Der über Englisch gedolmetschte Angeklagte gab sich umfänglich geständig und sitzt seit vier Monaten in Untersuchungshaft. Im Gerichtssaal wurden ihm zunächst die Fußfesseln abgenommen. „Kann man ihm diese bitte wieder anlegen und dafür die Handschellen abnehmen?“, fragte Richter Christian Bäumler den Vollzugsdienst.

Mann wurde auch beim Southside auffällig

Weshalb sich der 23-Jährige derart rechtswidrig verhält, wurde im Verfahren nicht erörtert, nach Lage der Dinge dürfte er wieder in sein Heimatland abgeschoben werden. Der junge Mann wurde auch schon in Donaueschingen, Karlsruhe und beim Southside Festival in Neuhausen ob Eck auffällig. Nach Polizeiangaben gab es wohl einmal auch einen sexuellen Hintergrund.

Bäumler zufolge schaffte es der Gambier „über die ganz harte Tour“ nach Europa und musste unter anderem Nigeria und Libyen passieren. „Andere Asylbewerber kommen dagegen mit dem Flugzeug in der Schweiz an, was ich immer noch nicht ganz nachvollziehen kann“, ergänzte der Vorsitzende.

23-Jähriger wurde als minderjährig registriert

Bei seiner Registrierung in Karlsruhe soll sich der 23-Jährige als noch minderjährig bezeichnet haben, dies rief nun den Staatsanwalt auf den Plan.

„War es so, haben Sie sich jünger gemacht? Wenn ja, warum?“, wollte der Klagevertreter wissen.

Die Antwort gab Bäumler:

„Weil einem die Schlepper das so mit auf den Weg geben. Die wissen um das mildere Jugendstrafrecht hierzulande.“

Das Schöffengericht verurteilte den 23-Jährigen schließlich zu einer zweijährigen Haftstrafe, die Staatsanwaltschaft wollte diesen direkt in die Abschiebehaft überstellt sehen. „Mein Mandant hat bei der Flucht sein Leben riskiert, niemand macht das einfach so“, rief die Verteidigung vorab noch in Erinnerung.

Quelle: http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Frauen-belaestigt-23-Jaehriger-muss-in-Haft-_arid,10790095_toid,1092.html

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