Zwangsbeschneidung auf dem Küchentisch
Was hat dieser Mann seinem Sohn nur angetan? In einem bestialischen Ritual soll er für die Beschneidung des kleinen George (Name geändert, damals 8) gesorgt haben. Auf dem Küchentisch in seiner Wohnung in Berlin-Reinickendorf.
Seit Montag steht Francisco S. (51) deshalb wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht Tiergarten. Laut Anklage veranlasste er den Eingriff gegen den Willen des Jungen und ohne Einverständnis der Mutter.
Doch der Vater, der als Fahrer bei der angolanischen Botschaft beschäftigt ist, fand nichts Schlimmes daran:
„Jetzt ist George endlich sauber und rein“, soll er der Mutter des Jungen gesagt haben.
Andrea S. (Name geändert) schilderte weinend dem Gericht, was im Oktober 2016, als der Sohn beim Vater war, passiert sein soll. Die Eltern leben getrennt, teilen sich das Sorgerecht.
Die Mutter:
„Er wurde von zwei Männern auf den Küchentisch gezerrt.“ Der Junge habe geschrien, sich gewehrt. „Doch einer zog ihm die Hose runter, der andere hielt ihn an den Armen fest. Dann begann einer mit der Beschneidung.“
„Ich will die wiederhaben …“
Als die Männer fertig waren, soll der Vater dem Sohn die abgeschnittene Vorhaut auf die Brust gelegt haben. Der Junge schluchzte:Als er abends zu seiner Mutter nach Hause kam, konnte er vor Schmerzen kaum laufen.
Andrea S.:
„Der Verband war falsch angelegt, die Wunde mit vier Stichen vernäht. Dann gaben sie ihm einfach eine Wundsalbe, die aber nicht für solche Verletzungen gedacht ist.“
In der Ambulanz im Krankenhaus stellte ein Mediziner fest:
„Das ist nicht fachärztlich gemacht worden.“ 200 Euro soll der Vater den Männern bezahlt haben. Ihre Identität verrät er nicht. Nach der Zwangsbeschneidung war George ein Jahr lang in psychiatrischer Behandlung.
Francisco S. schwieg zu den Vorwürfen. Um weitere Beweise zu sichten, setzte das Gericht den Prozess aus. Im nächsten Jahr wird weiterverhandelt.