
Vergewaltigung in Bonner Siegaue Beim gynäkologischen Bericht rastete Eric X. aus
Die furchtbare Vergewaltigung einer 23-jährigen Studentin in der Siegaue in der Nacht zum 2. April
Eine Ahnung von dem Grauen, das das zeltende Paar in der Nacht erlebt haben muss, gaben am Montag im Prozess gegen einen 31-jährigen Schwarzafrikaner zwei Bonner Kripobeamte.
Glücklich, überlebt zu haben
Sie hatten noch in der Nacht die beiden Camper vernommen. „Ich war sehr überrascht“, erinnerte sich die 37-jährige Polizistin. Die 23-jährige Studentin, obwohl gerade Opfer eines Verbrechens geworden, schien mir „glücklich, freudig, ja sogar gut gelaunt.“ Schnell jedoch sei ihr klar geworden: „Sie war nur glücklich, weil sie beide noch am Leben sind.“
Unter Schock
In Wahrheit habe sie unter Schock gestanden. „Trotz Todesangst um sich und ihren Freund“ habe die 23-Jährige geistesgegenwärtig reagiert, als sie sich entschied, sich nicht zu wehren. So ergab sie sich dem „schwarzen Monster“, ihren Freund beschwor sie noch beim Verlassen des Zeltes, das Schweizer Messer stecken zu lassen und die Polizei zu rufen. Schließlich flehte sie den Vergewaltiger an, sie beide nicht zu töten, wenn er fertig ist. Tatsächlich zog der Angeklagte sich an und verschwand in der Nacht.
Opfer brach zusammen
Nach der zweistündigen Vernehmung, so die Kripobeamtin, sei die Studentin regelrecht zusammengebrochen. Als sie vom Schlimmsten erzählt hat, habe sie furchtbar gezittert. Ihr Freund, der parallel von einem 56-jährigen Kollegen vernommen wurde, berichtete von seiner Hilflosigkeit und quälte sich mit der Frage, ob er in dieser Nacht alles richtig gemacht habe. Zwar sei auch er „froh gewesen, dass er mit heiler Haut rausgekommen“ ist, aber seine Zweifel, so der Beamte, seien nur schwer zu besänftigen gewesen.
Angeklagter rastete aus
Der Angeklagte Eric X. – immer noch an Händen und Füßen gefesselt – hörte sich die Zeugenaussagen am Montag gelangweilt oder genervt an.
Ausgerastet war der Ghanaer aber zu Beginn des dritten Prozesstages:
Er weigerte sich, den gynäkologischen Bericht von zwei Ärztinnen anzuhören, die in der Nacht noch Spuren der Vergewaltigung gesichert hatten. „Ich will diesen Nonsense nicht hören“, brüllte er auf Englisch. „Das ist alles Müll, Blödsinn. Bringt mir das Mädchen, das solche Sachen erzählt.“ Der Ghanaer wurde erst ruhig, als Kammervorsitzender Dr. Marc Eumann ihm drohte, ihn „unten in der Zelle zwischenzuparken, wenn er nicht endlich still ist“.
Opfer im Zeugenstand
Die beiden Opfer sollen in den nächsten Prozesstagen als Zeugen gehört werden: Nicht auszuschließen jedoch, dass die Öffentlichkeit dabei ausgeschlossen wird. Bei der jungen Frau ist es sogar sicher.
Es geht ihr – sechs Monate nach dem Verbrechen – einfach nur schlecht…
Foto: Schwaiger