Vater und Sohn unter Verdacht: Haben sich zwei Taxifahrer in Wiesbaden an Frauen vergriffen?

Vater und Sohn unter Verdacht: Haben sich zwei Taxifahrer in Wiesbaden an Frauen vergriffen?

Im Fall des unter Vergewaltigungsverdacht stehenden 51 Jahre alten Wiesbadener Taxifahrers ermittelt die Staatsanwaltschaft nach Informationen dieser Zeitung auch gegen dessen Sohn wegen des Verdachts von Sexualstraftaten.

Der 28-Jährige arbeitet ebenfalls als Taxifahrer, und die ihm vorgeworfenen drei Fälle stehen alle im Zusammenhang mit Taxifahrten.

Es geht um einen Fall von Ende Oktober 2016 in Erbenheim, betroffen war eine 18-Jährige. Ein zweiter Fall soll in der Nacht zum 1. Januar 2017 passiert sein, betroffen war eine 34-Jährige. Nach dem Besuch einer Gaststätte hatte die Frau gegen 3 Uhr ein Taxi bestellt. Auf dem Weg zum Fahrtziel Welschstraße soll der Taxifahrer verbal aufdringlich geworden sein. In der Schinkelstraße soll er dann das Auto gestoppt, sich über die auf dem Beifahrersitz sitzende Frau gebeugt, sie unsittlich berührt und versucht haben, sie zu küssen. Sie habe deutlich zu verstehen gegeben, dass er das sofort unterlassen solle. Der Frau gelang es, den nahen Hauseingang ihrer Wohnung zu erreichen. Der dritte Fall soll Ende März 2017 in Nordenstadt passiert sein, betroffen war eine 17-Jährige.

Dienstpläne sichergestellt

Vater und Sohn sollen für denselben Unternehmer arbeiten. Dort stellte Anfang dieser Woche die Polizei Dienstpläne der Fahrer sicher. Damit sollen Angaben des jüngeren Verdächtigen überprüft werden. Insider des Gewerbes erklären, dass Dienstpläne bei manchen Unternehmen oft bloß Makulatur seien. Unterlagen mit begrenzter Aussagekraft, wer tatsächlich wann gefahren ist.

Der junge Mann ist aktuell noch im Besitz des 2014 erteilten Personenbeförderungsscheins (P-Schein), der zum Transport von Fahrgästen erforderlich ist. Für die Erteilung ist die Fahrerlaubnisbehörde der Stadt zuständig. „Es ist zwar ein laufendes Verfahren, aber die Eindrücke sind in diesem Fall so, dass wir dem Taxifahrer den P-Schein entziehen werden“, sagt Sabine Faßbender, die Leiterin der Abteilung. „Wir müssen nicht abwarten, bis ein mögliches Strafverfahren rechtskräftig abgeschlossen ist.“ Man werde sich jetzt die Ermittlungsakten kommen lassen, um die Entscheidung zügig auf den Weg zu bringen.

Vater sitzt in Untersuchungshaft

Ende März 2017 hatte die Polizei die Fahrerlaubnisbehörde darüber informiert, dass der junge Taxifahrer im Zusammenhang mit Sexualstraftaten aufgefallen sei. „Von drei Fällen war da noch nicht die Rede, es gab auch nur sehr kurze Angaben zum Sachverhalt“, sagt Faßbender. Tätig wurde die Behörde gegen den Mann gleichwohl, aber aus anderem Anlass: Der Wiesbadener Taxifahrer hatte in Mainz eine Körperverletzung verübt. Im Mai 2016 sei deswegen ein Strafbefehl ergangen. Das wurde aus der Mainzer Fahrerlaubnisbehörde gemeldet. Die Wiesbadener Behörde ordnete eine Medizinisch-Psychologische-Untersuchung (MPU) an. Deren Ergebnis soll positiv im Sinne des Fahrers ausgefallen sein. Die drei neuen Vorwürfe im Zusammenhang mit Sexualstraftaten plus die alte Körperverletzung machen das Ergebnis aus Sicht der Fahrerlaubnisbehörde aber hinfällig.

Der 51-jährige Vater sitzt seit dem 19. Mai in Untersuchungshaft, er war am Tag zuvor festgenommen worden. Die Fahrerlaubnisbehörde arbeitet aktuell daran, ihm den P-Schein zu entziehen. Festgenommen wurde er, weil er in der Nacht zum 6. Mai bei Erbenheim eine US-Soldatin auf der Fahrt in die Lucius D. Clay Kaserne vergewaltigt haben soll. Er soll dabei die Alkoholisierung der Frau ausgenutzt haben. Die Frau hatte die Diskothek „Europalace“ besucht und sich eine der dort auf Kundschaft wartenden Taxen genommen.

Nach Schilderung der Frau habe der Fahrer seine Zudringlichkeiten immer mehr gesteigert, dann das Auto in einer dunklen Ecke gestoppt. Der P-Schein war dem Mann erstmals 2006 erteilt worden und dann zwei Mal für je fünf Jahre verlängert worden.

Der Mann, ein Deutscher mit marokkanischen Wurzeln, war im November 2015 vom Landgericht Wiesbaden rechtskräftig zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten verurteilt worden.

Er war im Oktober 2013 nachts in der Fritz-Kalle-Straße als Taxifahrer sexuell übergriffig geworden.

Quelle: http://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/wiesbaden/nachrichten-wiesbaden/vater-und-sohn-unter-verdacht-haben-sich-zwei-taxifahrer-in-wiesbaden-an-frauen-vergriffen_17931850.htm

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen