Schon bei Nichtigkeiten wird „geschlagen und gespuckt“
Die Gewalt gegen Mitarbeiter der Bahn nimmt zu. Das belegt ein neuer Bericht. Schon die bloße Frage nach der Fahrkarte führe „bei normalen Menschen zu Gewaltausbrüchen“, beschreibt ein Sprecher die Lage.
Bahn-Mitarbeiter sind einem Bericht zufolge im vergangenen Jahr häufiger angegriffen worden. Die Deutsche Bahn zählte im Jahr 2016 rund 2300 Übergriffe auf ihre Mitarbeiter und damit ein Viertel (27 Prozent) mehr als im Vorjahr, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Montag vorab berichtete.
Der Großteil (80 Prozent) der Zwischenfälle ereignete sich demnach bei Fahrkartenkontrollen oder der Durchsetzung des Hausrechtes.
„Zunehmende Verrohung der Gesellschaft“
„Wir bemerken eine zunehmende Verrohung der Gesellschaft, die Hemmschwelle für Gewalt sinkt“, sagte ein Unternehmenssprecher dem RND. Es könne nicht sein, „dass die bloße Frage nach der Fahrkarte auch bei scheinbar normalen Menschen zu Gewaltausbrüchen führt“.
Der stellvertretende Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgesellschaft (EVG), Klaus-Dieter Hommel, sagte, schon bei Nichtigkeiten werde „mittlerweile gepöbelt, beleidigt, geschlagen und gespuckt“. Das sei „völlig inakzeptabel“.
Die Deutsche Bahn will laut dem Bericht nun 500 zusätzliche Sicherheitskräfte einstellen. Auch Schutzhunde sollen demnach eingesetzt werden, Mitarbeiter sollen zudem nach Auswertung von Pilotversuchen in Berlin und Köln flächendeckend mit Körperkameras ausgestattet werden.