Anonyme Spurensicherung nach Vergewaltigung
In Gladbeck und Bottrop können Frauen, die vergewaltigt wurden, anonym Spuren sichern lassen. Das Angebot gibt es seit über drei Jahren, es wird aber viel zu wenig genutzt. Andreas Flocke erklärt, wie wichtig diese Möglichkeit ist.
Eigentlich sollten Frauen, die vergewaltigt wurden, sofort Anzeige bei der Polizei erstatten. Viele trauen sich das aber nicht, zum Beispiel weil der Übergriff aus der Familie kam. In Gladbeck und Bottrop können die Frauen trotzdem anonym Spuren einer Vergewaltigung sichern lassen. Die gehen dann zur Gerichtsmedizin nach Essen und bleiben für zehn Jahre dort liegen. So lange kann die Frau dann entscheiden, ob sie nicht doch noch Anzeige erstatten will oder nicht – die Spuren sind so lange auch vor Gericht nutzbar. Angeboten wird die Initiative in Gladbeck von der Frauenberatungsstelle und dem Barbara-Hospital, in Bottrop vom Frauenzentrum Courage und dem Marienhospital. Wer Spuren sichern lassen möchte, sollte sich vorher nicht waschen oder duschen und auch die Anziehsachen des Vorfalls mitbringen.
Foto: Amrath, Janina