Alleinerziehende und Renter zuerst – egal woher
Ausländer können sich ab kommender Woche Mittwoch wieder als Neukunden bei der Tafel in Essen registrieren – das hat der Vorstand der Essener Tafel heute beschlossen.
Drei Monate wurden keine Ausländer als neue Kunden angenommen. Als Grund hatten die Verantwortlichen den Ausländeranteil von über 75 Prozent genannt. Außerdem sei es an den Ausgabetagen immer wieder zu Spannungen zwischen Bedürftigen und Mitarbeitern gekommen. Für diese Regelung hagelte es bundesweit Kritik, sogar Bundeskanzlerin Merkel schaltete sich in die Diskussion ein.
Bei Engpässen werden in Zukunft Alleinerziehende, Renter und Schwerbehinderte bevorzugt
Der Vorsitzende der Essener Tafel, Jörg Sator, hatte immer wieder betont, dass der Ausländerstopp nur zeitlich begrenzt sei. Er wolle ein ausgewogenes Verhältnis innerhalb der Kundschaft – also 50 Prozent Ausländer, 50 Prozent Deutsche. Dieses Ziel sei nun erreicht, so Sator. Sollte es in Zukunft wieder zu Engpässen kommen, sollen Alleinerziehende mit Kindern, Rentner und Schwerbehinderte bevorzugt werden – unabhängig von ihrer Nationalität.
Emotionale Wochen für die Mitarbeiter der Tafel
Dass die Diskussionen der vergangenen Wochen nicht spurlos an den Helfern in Essen vorbei gegangen sind, zeigt eine am Dienstag auf die Homepage gestellte Erklärung: “Auf diesem Wege möchten wir uns bei allen Menschen, die uns in den unruhigen letzten Wochen mit ihren vielen Anrufen, Briefen und Mails moralisch unterstützt haben, recht herzlich bedanken.”, heißt es dort. Nicht alle Anrufe, Briefe und Mails könnten beantwortet werden.