„Die hätten meinen Jungen auch umbringen können“
Männer begrapschen Mädchen und prügeln auf jungen Helfer ein
Die Ermittlungen im Fall sexueller Belästigungen und gefährlicher Körperverletzungen im Zusammenhang mit einem Vorfall am Freitag, 22. Dezember, gegen 21 Uhr, am Rheinufer in der Altstadt von Mainz laufen auf Hochtouren.
Wie die Polizei Mainz berichtete, sollen drei bisher unbekannte Männer sechs junge Mädchen in der Nähe der Drehbrücke am Winterhafen die Jugendlichen angesprochen und zunächst verbal belästigt haben.
In der Folge greifen die Täter einer 15-Jährigen und einer 14-Jährigen an Brust und Po.“
Lebensgefährliche Attacke auf 16-Jährigen
Als ein 16-Jähriger auf die Situation aufmerksam wird, eilt er mutig den Mädchen zu Hilfe. Doch gegen die drei Männer ist er machtlos. Er wird von ihnen niedergeschlagen und geht zu Boden. Dort treten die Fremden auf den Jugendlichen ein, brechen ihm die Nase mehrfach. Außerdem erleidet der couragierte Helfer diverse Prellungen und Abschürfungen.
Der 47-jährige Vater des Jugendlichen eilt herbei, um seinem Sohn beizustehen und wird ebenfalls geschlagen. Er erleidet Prellungen im Gesicht.
Anschließend flüchten die Männer in Richtung Malakoff-Passage. Eine Fahndung im Nahbereich bleibt erfolglos.
Wie die „Allgemeine Zeitung“ berichtet, sagte der Vater des 16-Jährigen der Redaktion gegenüber am Dienstagnachmittag noch immer tief geschockt:
Die hätten meinen Jungen auch umbringen können. (…) Er hätte tot sein können, hat ein Arzt gesagt.“
(Vater, 47)
Der Kriminaldauerdienst und das Fachkommissariat K2 „Gewalt gegen Frauen und Kinder“ führen die Gespräche mit den Beteiligten und Zeugen.
Privates Täterbild aufgetaucht
Um möglichst unbelastete weitere Aussagen erhalten zu können, verzichtete die Polizei bisher auf die Veröffentlichung von Personenbeschreibungen, berichtet die Polizei aktuell.
Laut „AZ“ habe der Vater des verletzten Jungen in einem Facebook-Eintrag behauptet, dass es sich bei den Tätern um Flüchtlinge gehandelt habe. Zudem habe er dazu ein Foto eines der angeblichen Angreifer gepostet.
Warum von „angeblich“ berichtet wird, lässt sich an dieser Stelle nicht nachvollziehen, zumal der 47-Jährige am Tatort war und den Tätern auf Faustnähe gegenüberstand.
Wie die Polizei hinsichtlich des inzwischen der Behörde vorliegenden Fotos schreibt, sollten grundsätzlich „selbstgefertigte Bilder, die in Zusammenhang mit einer Straftat stehen, ausschließlich der Polizei zur Verfügung gestellt werden“.
Dies gelte insbesondere, um Ermittlungen nicht zu gefährden, falsche Verdächtigungen zu vermeiden (Straftat nach§ 164 StGB). Zudem, um nicht die „Persönlichkeitsrechte einer Person zu verletzen“, so die Polizei.
Aufgrund erster Ergebnisse, eventuell auch aufgrund des Fotos, fanden sich inzwischen weitere Ansätze zur Ermittlung der Täter.
Video: epochtimes.de
Foto: GoogleMaps