Nach Dorffest vergewaltigt? Großeinsatz in Aschheim
Hubschrauber, Personenspürhunde, mehrere Polizeistreifen – in Aschheim rief am frühen Sonntagmorgen eine 21-Jährige ein Heer von Einsatzkräften auf den Plan. Sie hatte eine Vergewaltigung durch Schwarzafrikaner angezeigt – doch die Beamten haben Zweifel.
Die junge Frau hatte angegeben, auf dem Heimweg vom Dorffest im benachbarten Kirchheim von zwei Schwarzafrikanern in ein Gebüsch gezerrt und vergewaltigt worden zu sein. Doch die Beamten hegen nach ersten Ermittlungen Zweifel, dass sich der Vorfall so ereignet hat.
„Dafür sprechen gegensätzliche Aussagen von unbeteiligten Augenzeugen“, sagte Polizeisprecherin Elizabeth Matzinger auf Nachfrage der tz. Ein Freund der 21-Jährigen hat gegen 8.30 Uhr einen Notruf bei der Polizei abgesetzt. Sofort fahndeten die Beamten fieberhaft nach mutmaßlichen Tätern. Sogar Personenspürhunde und ein Hubschrauber waren im Einsatz. Der Hubschrauber kreiste eine Stunde lang über Aschheim und Umgebung. Bis zum Nachmittag verlief die Suche ohne Erfolg.
Angebliche Täter sind Schwarzafrikaner
Zunächst schien die Geschichte eindeutig: Eine junge Frau, nachts alleine auf dem Heimweg von einem Dorffest, Vergewaltiger mit Migrationshintergrund. Was den Verdacht scheinbar zusätzlich erhärtet: In der Nähe der Saturnstraße, in der sich der Vorfall ereignet haben soll, befindet sich eine Unterkunft für Asylbewerber.
Die Polizei befragte unmittelbare Anwohner vor ihren Haustüren, auch einige Augenzeugen waren darunter. Dann stellte sich heraus: So klar, wie das mutmaßliche Opfer sagt, stellt sich die Situation für die Polizei jetzt nicht mehr dar. Zeugenaussagen gingen in verschiedene Richtungen. Die Polizei ermittelt weiter unter Hochdruck. Bislang konnte man jedenfalls keine Verdächtigen ausfindig machen.