Mit beispielhafter Zivilcourage begegneten mehrere Reisende einem pöbelnden Mann

Mit beispielhafter Zivilcourage begegneten mehrere Reisende einem pöbelnden Mann

Beispielhafte Zivilcourage zeigten mehrere Reisende am Freitagmorgen (13. Januar) am S-Bahnhaltepunkt Moosach und in einer stadteinwärts verkehrenden S1. Für strafrechtliche Ermittlungen gegen einen 39-jährigen Tatverdächtigen sucht die Bundespolizei nun nach Personen, die sachkundige Informationen beisteuern können bzw. nach Personen, die evtl. sogar geschädigt wurden.

Gegen 06:35 Uhr befanden sich mehrere Personen am S-Bahnhaltepunkt Moosach. Ein Mann redete mit einer Frau. Diese wies ihn, mit einem auch für andere Reisende vernehmbar lautem “Ich habe Nein gesagt!” ab. Daraufhin kam eine weitere Frau hinzu. Sie forderte den Mann auf, “die Frau in Ruhe zu lassen!”. Der Mann wandte sich von beiden bisher unbekannten Frauen ab und ging anschließend sehr nah auf eine 22-jährige Moosacherin zu. Nach einem kurzen Gespräch, bei dem die 22-Jährige ihm zu erklärten versuchte, dass er verstehen müsse, wenn die Frau ihre Ruhe haben wolle, drohte er ihr. Die junge Frau bekam es mit der Angst zu tun. Dies bemerkte eine andere Frau am Bahnsteig, die ihr zu Hilfe kam. Die Unbekannte rief von weitem einen persönlichen Gruß und holte die Moosacherin so vorbildlich aus der bedrohlichen Situation heraus. Die Moosacherin begab sich daraufhin zu der ihr unbekannten Frau.

Um 06:45 Uhr bestiegen die Wartenden die stadteinwärts verkehrende S1, in die auch der Mann einstieg. In der S-Bahn begann er herumzuschreien, äußerte sich obszön, lief hin und her und versuchte u.a. sich mit zwei unbekannten Mädchen zu unterhalten. Eine 52-jährige Frau aus Freising drückte daraufhin vorbildlich die Notsprecheinrichtung und informierte den Triebfahrzeugführer, der seinerseits die Notfallleitstelle verständigte. Andere Reisende wählten die “110”.

Am Hauptbahnhof München wartete eine Steife der Deutsche Bahn Sicherheit und kümmerte sich um den Mann, wie sich später herausstellte, einen 39-jährigen Russen.

Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen Beleidigung auf sexueller Basis, Bedrohung und versuchter Körperverletzung aufgenommen.

Sehr lobenswert und couragiert waren die verschiedenen Verhaltensweisen. Sowohl das der Unbekannten, die sich am Bahnsteig einmischte. Insbesondere aber auch, das der Frau, die die 22-Jährige, durch eine persönliche Ansprache aus der ihr unangenehmen und beängstigenden Situation herausholte. Hervorhebenswert auch die Verständigung des Triebfahrzeugführers per Notsprecheinrichtung in der S-Bahn sowie das Rufen der 110, das aus der S-Bahn heraus ebenfalls erfolgte. Alles zusammen Verhaltensweisen, wie sie von den Verhaltenstrainern in den Polizei-Zivilcourage-Kursen immer wieder empfohlen werden.

Die Münchner Bundespolizei bittet beteiligte Personen und jene, die sachdienliche Hinweise geben können, sich unter der Rufnummer 089/515550-111 zu melden.

Quelle: http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/64017/3534519

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