5,6 Mio. Gäste, weniger Essen, mehr Sex-Attacken: Die Bilanz
Am Montagvormittag wurde bei der großen Abschluss-Pressekonferenz Bilanz gezogen über die Wiesn 2016 – wir haben die wichtigsten Fakten für Sie zusammengefasst.
“Es war eine Gute-Stimmung-Wiesn”: Josef Schmid, Zweiter Bürgermeister und Wiesn-Chef, zog gemeinsam mit den Einsatzkräften eine positive Bilanz über das Oktoberfest 2016. 5,6 Millionen Besucher seien es heuer gewesen. Weniger als im Vorjahr zwar, aber dadurch wurde es um so entspannter. “Die Wiesn war zu keinem Zeitpunkt überfüllt, die Eingänge zum Gelände waren immer offen”, so Schmid. Er sprach von einer “Wiesn wie früher”. Entschleunigtes Bummeln sei so möglich gewesen, die Zelte seien weitgehend offen gewesen. “Stimmungsvoll, harmonisch, entspannt”, schwärmt Schmid.
„Insgesamt sind Festleitung, Marktkaufleute, Schausteller und Wirte mit der Wiesn sehr zufrieden.“ Im vergangen Jahr hatte das größte Volksfest der Welt bereits einen Besucher-Rückgang verzeichnet, die Zahl sank um 400 000 auf 5,9 Millionen.
Miserables Wetter zum Auftakt, aber wahrscheinlich auch Sorgen um die Sicherheit haben in diesem Jahr auf die Besucherzahlen gedrückt. Die Stimmung auf dem Festgelände habe aber keineswegs gelitten, sagte Schmid. Nach dem Amoklauf in München sowie islamistisch motivierten Anschlägen auch in Bayern hatte die Stadt die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Erstmals war das Gelände vollständig von einem Zaun umschlossen. Große Taschen mit mehr als drei Litern Fassungsvermögen waren verboten, Order kontrollierten an den Eingängen. Das Konzept habe sich rundum bewährt, sagte Schmid.
Die Polizei zieht auch eine positive Bilanz. Sprecher Marcus da Gloria Martins: “Wir sind sehr zufrieden. Es war friedlich, familiär. Unsere Einsatzkräfte haben gerade einen friedlichen Umgang mit Münchner Besuchern erlebt.”
Zu den skurrilen Fundstücken der Wiesn gibt’s einen Extra-Artikel. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Zahlen und Fakten aus der Abschluss-Pressekonferenz für Sie zusammengefasst. Basis sind die Aussagen von Wiesn-Chef Schmid und den Einsatzkräften.
Die wichtigsten Zahlen
- 5,6 Millionen Besucher (Vorjahr: 5,9 Millionen), damit ist es das schlechtestbesuchte Oktoberfest seit 2001 (damals 5,5 Millionen)
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Der Essensverzehr ist um 12 bis 15 Prozent zurückgegangen. 109 Ochsen und 58 Kälber landeten in den Mägen.
- 96000 Masskrüge wurden gestohlen.
- Der Wiesn-Hit war “Hulapalu” von Andreas Gabalier.
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158 Kinder wurden in der Kinderbetreuungsstelle gewickelt oder gestillt. 16 Kinder und Jugendliche wurden betreut.
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Stromverbrauch: 2,69 Mio. Kilowattstunden, sieben Prozent weniger als vor vier Jahren, dem letzten Mal, als Wiesn und ZLF ohne Oide Wiesn zusammenfielen.
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Der Wasserverbrauch lag mit 110.000 Kubikmetern leicht unter dem Verbrauch von 2012. Gas: 188.000 Kubikmeter, ca. 15 Prozent unter dem Verbrauch von 2012.
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6992 Patienten beim BRK (Vorjahr: 6478), aber drei Prozent weniger ärztliche Versorgungen. 584 chirurgische Wundversorgungen, 593 Alkoholvergiftungen, darunter elf Jugendliche unter 16 Jahren (Vorjahr: 11). Beim ZLF gab’s 60 Patienten. Im Einsatz waren 700 Blasenpflaster, 1500 Verbandpäckchen, 1300 Infusionen, 800 Coolpacks, 26.250 Paar Einmalhandschuhe. Vier Wiederbelebungen mussten vom BRK durchgeführt werden.
- Neun Kinder sind verloren gegangen.
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Bilanz der Aktion “Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen”: mehr Hilfesuchende als im Vorjahr (215). Es gab leider neun Fälle von sexueller Gewalt.
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Es gab ein deutliches Minus im Bereich der Strafanzeigen, weniger Masskrug-Schlägereien, allgemein weniger Körperverletzungen. Leider gab es Zuwachs im Bereich der sexuellen Gewalt, Grapschen, Beleidigungen auf sexueller Basis. Außerdem mehr verletzte Polizei-Kollegen.
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Über 500 Kilometer haben die Beamten der Branddirektion zu Fuß zurückgelegt. 2316 Notrufe und 185 Notarzteinsätze gab es. Zwölf Alarmierungen der Löschzüge, aber keine Brände.
- 6,1 Millionen Mass wurden ausgeschenkt.
- Die Bundespolizei zieht ebenfalls ein positives Wiesn-Fazit
Quelle: tz
Foto: dpa