Kinder beten für Türkei-Sieg gegen Kurden

Kinder beten für Türkei-Sieg gegen Kurden

Die DITIB-Moschee in Süßen (Kreis Göppingen) hat Kinder für einen Sieg der Türkei im syrischen Afrin beten lassen. Politiker im Land reagieren besorgt und fordern Konsequenzen.

In einem Facebook-Video ist ein Mann vor einer Moschee zu sehen, der vor etlichen Kindern Gott anruft, er möge “beim Sieg unserer Armee helfen.” Und weiter: “Möge Gott beim Kampf gegen die Terrororganisation helfen.” Die Kinder antworten darauf “Amin” – ähnlich dem “Amen” im Christentum. Dieses Video, das dem SWR vorliegt, wurde am 21. Januar gepostet, einen Tag nach der umstrittenen Militäraktion der türkischen Armee gegen kurdische Milizen der YPG/PKK in Afrin (Syrien).

“Instrumentalisierung ist problematisch”

Weder die DITIB-Gemeinde in Süßen hat bisher auf Anfragen des SWR reagiert, genauso wenig wie der Landes- und der Bundesverband. Das Facebook-Video wurde inzwischen gelöscht.

DITIB gibt in ihren Grundsätzen an, eine “überparteiliche Organisation” zu sein und jede Art von parteipolitischer Aktivität in den Vereinsräumen” zu verbieten. Für Gökay Sofuoglu, den Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde Deutschlands (TGD) aus Fellbach (Rems-Murr-Kreis), zeigt das Video eine neue Qualität. Dem SWR sagte er: “Ich sehe das allgemein problematisch, egal aus welcher Ecke, wenn Kinder bei solchen Konflikten instrumentalisiert werden.”

 

“DITIB auf die Finger schauen”

Das Integrationsministerium Baden-Württemberg kündigte an, den Vorgang mit DITIB-Vertretern zu thematisieren. Im Rahmen des “Runden Tischs der Religionen” werde man den Vorgang “kritisch” ansprechen.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende im Stuttgarter Landtag Hans-Ulrich Rülke übte wegen des Videos scharfe Kritik an DITIB. “Es macht deutlich, dass der Versuch unternommen wird, Konflikte in Deutschland auszutragen, die nicht nach Deutschland gehören und Menschen, die in Deutschland leben, für diese Kritik zu instrumentalisieren,” sagte Rülke im SWR. Er fordert eine stärkere Überwachung von DITIB durch den Verfassungsschutz.

Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (kurz DITIB) mit Sitz in Köln ist der Dachverband für die Koordinierung der religiösen, sozialen und kulturellen Tätigkeiten der angeschlossenen Moscheevereine in Deutschland zuständig.

 

Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/bw/stuttgart/kinder-in-ditib-moschee-suessen-beten-fuer-tuerkischen-sieg-in-afrin-syrien/-/id=1592/did=21169828/nid=1592/i5wz4g/index.html#utm_source=Facebook&utm_medium=referral&utm_campaign=SWR%2Ede%20like

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