Schwerverletztes Unfall-Opfer im Stich gelassen
Schiedsrichter telefonierte lieber
Kein Gedanke an Hilfe: Während eine Frau im Autowrack ums Überleben kämpfte, legte ein junger Crash-Pilot eine Quassel-Pause am Handy ein!
Acht Monate nach dem Unfall auf der L461 bei Springe stand der Fahranfänger (19) aus Laatzen vor dem Amtsgericht Hannover.
Laut Anklage übersah Kreisklassen-Schiedsrichter Mehmet B. (Name geändert) auf dem Weg zu einem Spiel gleich zwei Stopp-Schilder.
An einer Kreuzung nahm er einer Golf-Fahrerin (27) die Vorfahrt, schoss deren Wagen mit seinem Mazda von der Straße. Die Frau erlitt u.a. Brüche, massive Kopfverletzungen und eine Hirnblutung.
Am Unfallort rief der 19-Jährige weder einen Rettungswagen, noch leistete er Erste Hilfe. Stattdessen telefonierte er mit seiner Familie. Andere Verkehrsteilnehmer halfen der Frau.
Der Rettungshubschrauber flog sie in die Klinik. Die Golf-Fahrerin leidet noch immer an den Unfall-Folgen. Von der Haftpflichtversicherung des Laatzeners erhielt sie bislang 40 000 Euro.
Urteil für den 19-Jährigen:
3 Monate Haft auf Bewährung wegen fahrlässiger Körperverletzung, 100 Sozialstunden.
Dazu acht Monate Fahrsperre. Dass er nicht wegen unterlassener Hilfeleistung bestraft wurde, lag daran, dass andere am Unfallort halfen.
Nach dem Prozess atmete der Schiri auf, ging aus dem Gericht – und telefonierte…
Foto: Mirko Voltmer