Pfarrer wirft 3-jähriges Kind aus Konzert

Pfarrer wirft 3-jähriges Kind aus Konzert

Das wäre unser letzter Besuch in der Kirche, wie kann ein Pfarrer so reagieren unglaublich.

Unser Kirchen austritt wäre ganz klar.

Eklat bei einem Kirchenkonzert im Kreis Teltow-Fläming – der Pfarrer hat einen 3-jährigen Jungen samt Mutter vor die Tür gesetzt. Der Junge hatte nach dem Ende eines Lieds weitergesungen. Andere Besucher hätten sich gestört gefühlt, verteidigt sich der Pfarrer und stellt eine Grundsatzfrage.

Der Gröbener Advent, klein und fein, steht für das Besondere. Ausgesuchte Stände an der berühmten Kirche locken jedes Jahr am dritten Adventssonntag in das Dorf. Jedes Jahr lassen sich die Gröbener etwas einfallen, auch für das Konzert in der Kirche. Dieses Jahr gab es ein Violinkonzert. Und es gab ein Kind, das singen wollte, sowie einen Pfarrer, der das nicht duldete.

Die Mutter des dreieinhalbjährigen Jungen schildert den Rauswurf so: Nach entspanntem Bummel draußen und dem Aufwärmen am Feuer lädt die Ortsvorsteherin zum Konzert in der Kirche ein. „Danach soll der Weihnachtsmann kommen. Ich bin positiv überrascht.“ Seit fünf Jahren wohnt die Berlinerin H. (Name der Redaktion bekannt) teils auf einem Siethener Wochenendgrundstück. Gern geht sie in Kirchen, hört dort gern Musik. Das soll auch ihr Sohn kennenlernen, still habe er schon anderthalb Stunden gelauscht.

Das Lied ist zu Ende, Junge singt weiter

Frau H. schreibt zu Gröben:

„Mein Sohn läuft nach vorne und setzt sich brav in die erste Bank. Wegen des Hundes bleibe ich in der letzten.“

Vor ihr sitzen zwei Männer, die Ortsvorsteherin begrüßt ihren Sohn. Das klassische Konzert biete eindrucksvolle Musik von der Empore, gebannt lausche das Kind. „Und schaut die ganze Zeit über den Bankrücken hoch zur Empore.“ Nach 20 Minuten werde das einzige gemeinsame Lied angestimmt, Tochter Zion. „Mein Sohn singt mit und kommt danach zu mir. Er sitzt neben mir im Gang bei den Bibeln.“

Dort hocke er fröhlich und singe unschuldig mit, schreibt die Mutter. Eine Dame lächle beide an. Das Lied ist zu Ende, der Junge singt weiter.

„Das ist süß, aber ich versuche trotzdem, ihm mit Rücksicht auf die anderen zu sagen, dass er aufhören oder leiser singen kann.“

Doch der Junge reagiert nicht prompt auf die Ansprache seiner Mutter.

„Urplötzlich herrscht mich der Mann vor mir an, ich solle nun aber eingreifen. Bei einem dreijährigen Kind, das singt? Was soll man da eingreifen?“, fragt die Mutter. Nachbarn bekommen den Disput mit. Frau H. will den Namen des inzwischen wütenden Herrn wissen. Der fordert sie auf sofort zu gehen und erteilt Hausverbot.

Pfarrer: Ist alles zumutbar, wenn es von einem Kind kommt?

Der Mann ist Pfarrer Peter Collatz, der Hausherr.

Er sagt:

„Ja, das stimmt.“ Allerdings sei das ein Konzert mit Violine gewesen, kein Rockkonzert. „Eltern mögen es anders hören, wenn ihr Kind singt, aber in diesem Fall hat es viele andere Besucher gestört, deshalb habe ich gebeten, ihr Kind im Zaum zu halten“, erklärt er.

Und fragt:

„Den Satz weitergedacht  – ist denn alles zumutbar, wenn es von einem Kind kommt? Es gibt doch Konzerte extra für Kinder und mit Kindern.“ Ortsvorsteherin Stefanie Heyden saß mit im Konzert, von dem Rauswurf erfuhr sie hinterher.

„Ruhig und sachlich hat die Mutter mir das geschildert.“

Heyden sagt:

„Das ist bedauerlich. Wir beraten uns im Gemeindekirchenrat und klären das im Januar. Das müssen wir auswerten, schon mit dem Blick auf den Gröbener Advent kommender Jahre.“

Quelle: Märkische Allgemeine

Foto: Screenshot (Youtube)

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