Totprügler lachte im Gerichtssaal
Kein Wort der Anteilnahme, keine Entschuldigung. Stattdessen lacht der Totprügler von Wittenberg im Gerichtssaal, gibt sich selbst als Opfer rassistischer Beleidigungen.
Fast zweieinhalb Jahre nach den tödlichen Faustschlägen vorm Wittenberger Einkaufszentrum „Arsenal“ musste Sabri H. (20) am Freitag im Landgericht Magdeburg auf die Anklagebank. Dort saß er den Eltern seines Opfers, Markus Hempel († 30), direkt gegenüber.
Da der Angeklagte zum Tatzeitpunkt möglicherweise erst 17 Jahre alt war, findet der Prozess vor der 2. Jugendstrafkammer unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Anklage wirft dem Syrer Körperverletzung mit Todesfolge vor.
Gleich zu Prozessbeginn werden die Videoaufnahmen der Überwachungskameras gezeigt. Sie zeigen, wie der Angeklagte auf das Opfer einschlägt. Er sei rassistisch beleidigt worden, erklärt Sabri H. Aber an die Worte kann er sich nicht mehr erinnern.
Für Karsten Hempel, den Vater des Opfers, keine leichte Situation: „Er sitzt da, schaut auf den Laptop seines Verteidigers, lacht.“
Trotzdem ist der Nebenkläger zuversichtlich: „Die Richterinnen machen einen gut vorbereiteten Eindruck. Wir haben eine Vielzahl von Beweisanträgen gestellt, die angenommen wurden. Ich hoffe, dass Markus endlich Gerechtigkeit erfährt.“