Vermummte attackieren Polizei
Das beliebte Schlossgrabenfest nahm in der Nacht zu Sonntag eine überaus hässliche Wendung.
Nach dem Open-Air-Musikfestival in Darmstadt wurden Polizisten gegen 2 Uhr im Bereich des Herrngartens von einer größeren Menschenmenge attackiert, wie das Polizeipräsidium Südhessen in der Nacht zu Sonntag mitteilte.
“Die Polizeibeamten wurden massiv mit Flaschen beworfen”, sagte ein Polizeisprecher. Mehrere Angreifer, die zum Teil vermummt waren, wurden demnach festgenommen.
“Motiv und Herkunft der Täter sind noch unklar”, hieß es weiter von der Polizei, die wegen der Gewalt-Eskalation mit einem Großaufgebot anrückte. Auch ein Polizeihubschrauber kam bei der Aktion zum Einsatz.
Das Schlossgrabenfest in Darmstadt ist eines der größten Musikfestivals in Deutschland. Es begann an Fronleichnam und nimmt am heutigen Sonntag seinen Ausklang (TAG24 berichtete). Im Vorfeld wurden für die insgesamt vier Festival-Tage rund 400.000 Besucher erwartet.
Die Open-Air-Konzerte des Schlossgrabenfestes können ausnahmslos bei freiem Eintritt besucht werden.
Update, 08.25 Uhr: Bei den Ausschreitungen in der Darmstädter Innenstadt kam es neben Landfriedensbruch auch zu Sachbeschädigung. Unter anderem wurde ein Altkleidercontainer in Brand gesetzt, wie die Polizei weiter mitteilte.
Mehr als 80 Tatverdächtige wurden demnach festgenommen. Nach derzeitigen Erkenntnissen wurden 15 Polizisten verletzt.
Der Anlass für die Gewalttätigkeiten ist weiterhin unklar.
Update, 10.15 Uhr: Zwei Polizeibeamte kamen wegen ihrer Verletzungen in eine Klinik. Der Angriff auf die Polizisten ging ersten Ermittlungen zufolge nicht von einer “speziellen Gruppierung” aus, sagte ein Polizeisprecher. Viele der festgenommenen Personen waren demnach jedoch stark angetrunken.
Bei den Tatverdächtigen handelt es sich überwiegend um Männer, wie es weiter heißt. Es sollen aber auch einige Frauen unter den Festgenommenen sein.
Für einen politischen Hintergrund der Attacke gab es zunächst keine Hinweise, wie der Sprecher weiterhin sagte. Die meisten Frauen und Männer waren am Sonntagmorgen noch in Gewahrsam, ein Teil kam wieder auf freiem Fuß.
Fotos: DPA (Fotomontage), dpa/Frank Rumpenhorst