Die Zahl der Straftaten stieg in einem Jahr um 40 Prozent

Die Zahl der Straftaten stieg in einem Jahr um 40 Prozent

Jugendliche Intensivtäter immer gefährlicher!

Dieser Jugendliche hat mit vier anderen Tätern in der U-Bahn randaliert, dann am Fehrbelliner Platz eine Frau vom Rad gestoßen

Sie werden immer brutaler, greifen immer häufiger zu Waffen. Auch wenn ihre Zahl leicht gesunken ist: Jugendliche Intensivtäter in Berlin werden von Jahr zu Jahr gefährlicher.

Fälle wie der von Nico K. (23) erschrecken: Mit 16 prügelt er auf einen Mann mit einer Holzstange ein und beraubt ihn.

Vier Tage später schlägt er eine Frau (41) bewusstlos.

Urteil damals: vier Jahre, zehn Monate Jugendknast.

Im Juli 2017 steht er wieder vor Gericht.

Er hatte 2016 einer Frau das Handy entrissen, einen Mann mit einem Pflasterstein niedergeschlagen.

Diesmal geht er für fünf Jahre und acht Monate hinter Gitter.

Nico K. ist kein Einzelfall. Eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Joschka Langenbrinck (32) ergab jetzt alarmierende Zahlen.

► 2015 gab es in Berlin insgesamt 485 Intensivtäter, davon waren 95 unter 18 Jahre. Alle verübten mindestens zehn Straftaten innerhalb eines Jahres. 2016 sank die Zahl leicht auf 461, darunter 83 Minderjährige.

► Aber: Gleichzeitig nahmen die Straftaten von Intensivtätern zu: von 837 (2015) auf 1180 (!) im vergangenen Jahr – plus 40 Prozent. An der Spitze Rohheitsdelikte wie Körperverletzungen (2015: 335, 2016: 416).

► Die meisten jugendlichen Straftäter kommen aus Neukölln. Hier gab es im vergangenen Jahr noch 104 dieser Mehrfachtäter (2015: 108), gefolgt von Mitte (87 Täter).

► 1408 Verwarnungen und Auflagen wurden 2016 als Strafe angeordnet. In 497 Fällen wurde Arrest verhängt.

Warum ausgerechnet Neukölln Hochburg krimineller Jugendlicher ist? SPD-Politiker Langenbrinck: „Das spiegelt die sozialen Probleme im Bezirk wider und liegt ganz klar auch daran, dass viele arabische Großfamilien im Bezirk zu Hause sind.“

Neuköllns Bürgermeisterin will mit aller Härte gegen junge Straftäter vorgehen

Ihr Bezirk ist eine Hochburg für Intensivtäter. BILD sprach mit Franziska Giffey (39, SPD), Bürgermeisterin von Neukölln. Im vergangenen Jahr waren dort 104 der 461 Mehrfachtäter registriert.

BILD: Intensivtäter werden immer gefährlicher. Woran liegt das?

Franziska Giffey: Die Hemmschwelle sinkt. Das müssen wir ernst nehmen. Die Waffe sitzt lockerer.

Was heißt das?

Giffey: Dass Waffen in diesen Kreisen fast zum Standard gehören. Wir finden sie immer häufiger bei Taschenkontrollen. Und wer ein Messer dabeihat, der benutzt es auch eher.

Warum rutschen junge Menschen in die Kriminalität ab?
Giffey: Viele meinen, so schneller und einfacher an mehr Geld zu kommen, als wenn sie eine Ausbildung machen oder arbeiten würden.

Was tun Sie dagegen?

Giffey: Entscheidend ist eine konsequente Verfolgung und Prävention. Auffälligkeiten wie Schulschwänzen oder Gewalt müssen wir schon in der Schule erkennen. Das tun wir auch.

Und dann?

Giffey: Es gibt nicht die eine Antwort darauf. Fakt ist aber, wir müssen früh anfangen – mit Sprachförderung in der Kita, Ganztagsschulen, Elternarbeit, Schulsozialarbeit. Entscheidend ist auch eine konsequente Strafverfolgung. Gegen Intensivtäter muss mit aller Härte vorgegangen werden.

Aber die Polizei kann nicht überall sein.

Giffey: Deshalb machen wir Schwerpunkteinsätze wie zuletzt am Freitag mit 80 Polizisten und Ordnungsamtsmitarbeitern am Bahnhof Hermannstraße. Wir gehen gezielt in Shisha-Bars und andere Orte, wo Drogen gedealt werden könnten.

Meinen Sie, das bringt was?

Giffey: Ja. Täter dürfen nicht das Gefühl haben, ihnen passiert nichts. Und wenn, dann gehen sie vielleicht für ein paar Tage in den Knast. Wir brauchen konsequente Sanktionen, die auch für Abschreckung sorgen.

Quelle: http://www.bild.de/regional/berlin/jugendkriminalitaet/jugendliche-intensivtaeter-immer-gefaehrlicher-54082244.bild.html#fromWall

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