Urteil zu milde – Vergewaltigung von 14-Jähriger erneut vor Gericht
Vier junge Männer vergehen sich im Beisein einer jungen Frau an einer 14-Jährigen. Die Tat wird gefilmt, die Beteiligten werden verurteilt. Doch nun befasst sich erneut ein Gericht mit der Tat.
Eine Gruppe junger Männer missbraucht eine betrunkene 14-Jährige vor laufender Kamera und legt die Bewusstlose bei eisiger Kälte in einen Hamburger Hinterhof:
Für dieses Verbrechen müssen sich die Täter ab Januar erneut vor dem Hamburger Landgericht verantworten. Für die Neuauflage des Prozesses seien bereits Termine abgesprochen worden, sagte ein Gerichtssprecher.
Das Landgericht Hamburg hatte die fünf Angeklagten im Herbst vergangenen Jahres zu Haftstrafen verurteilt – vier jedoch auf Bewährung. Freunde und Verwandte der angeklagten Jugendlichen im Gerichtssaal jubelten. Nur der einzige erwachsene Angeklagte, ein damals 21-Jähriger, erhielt eine Freiheitsstrafe von vier Jahren.
Der Fall kam schließlich vor den Bundesgerichtshof (BGH) in Leipzig. Der entschied im Juli dieses Jahres, dass der Prozess vor einer anderen Kammer des Hamburger Landgerichts neu aufgerollt werden muss.
Die Richter in der Hansestadt werden zu prüfen haben, ob die beschuldigten vier jungen Männer und eine junge Frau, die die Tat im Februar 2016 in Hamburg-Harburg filmte, sich durch die Videoaufnahmen jugendpornografisches Material beschafft haben.
Mit seiner Entscheidung war der BGH zum Teil der Revision der Staatsanwaltschaft gefolgt.
Bundesanwalt Hartmut Schneider nannte in der mündlichen Verhandlung vor dem BGH das Urteil der Hamburger Richter zu milde.