Neue Angriffe nach Attacken zwischen Deutschen und Ausländern in Sondershausen
Die heftigen Auseinandersetzungen zweier Gruppen in Sondershausen haben offenbar auch in den Tagen danach zu neuer Gewalt geführt.
Am späten Mittwochabend sei ein Mann attackiert worden, der Zeuge der Geschehnisse vom Wochenende war, wie die Polizei am Freitag berichtete. Der 30-Jährige soll außerdem am Dienstag auf offener Straße getreten worden sein.
Fäuste, Flaschen und Messer in Sondershausen
Am Freitagabend (21. Juli) waren Deutsche und Asylbewerber in Sondershausen aufeinander losgegangen. Es flogen Fäuste und Flaschen, Messer wurden gezückt. Die Sicherheitskräfte setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein, um die Gruppen zu trennen.
Die Polizei bezeichnete den nun angegriffenen 30-Jährigen als „Zeugen“. Unklar ist allerdings bislang, ob er die Ereignisse vom Freitag lediglich beobachtete oder ob er zu einer der Gruppen gehörte, aber ihm noch keine konkrete Tatbeteiligung nachgewiesen werden konnte.
30-Jähriger an Galerie getreten
Am Dienstag hatte der Mann das Einkaufszentrum „Galerie am Schlossberg“ gerade verlassen, als ihm ein 15- und ein 19-Jähriger auf der Hauptstraße folgten. Die beiden traten ihm gegen das Knie und verletzten ihn so leicht. Danach verschwanden sie wortlos. Wenig später nahm die Polizei die beiden Angreifer mit ausländischer Herkunft in der Güntherstraße fest. Schon da vermuteten die Beamten einen Zusammenhang zu der Auseinandersetzung vom Freitag, die sich ebenfalls rund um die Galerie abgespielt hatte.
Im Treppenhaus zusammengeschlagen
Der 30-Jährige sollte schließlich noch einmal Opfer einer Attacke werden, am Mittwoch fiel der Angriff aber noch brutaler aus: Gegen 22 Uhr sollen ihn drei Unbekannte in einen Hauseingang gedrückt und im Treppenhaus zusammengeschlagen haben. Der Vorfall wurde der Polizei erst am Donnerstagabend gemeldet, am Freitag vernahmen die Ermittler den 30-Jährigen. Eine konkrete Spur zu den Angreifern gibt es bisher offenbar nicht.
Politisches Motiv? Polizei-AG „Galerie“ ermittelt
Um die Vorfälle aufzuklären, wurde die Arbeitsgruppe „Galerie“ eingesetzt. Mit „Hochdruck“ werde in alle Richtungen ermittelt, hieß es bei der Polizei. Dazu, inwiefern politische Motive bei den Auseinandersetzungen zwischen Deutschen und Ausländern eine Rolle gespielt haben, wollten sich die Ermittler am Freitag noch nicht äußern.