Messerstecher auf der Flucht

Messerstecher auf der Flucht

Die Polizei fahndet nach einem 24-jährigen Asylbewerber aus Gambia, der am Mittwochabend vier Männer mit einem Messer angegriffen hat.

Die Auseinandersetzung ereignete sich in einem Wohnhaus an der Schwabstraße, in dem offenbar seit längerem unhaltbare Zustände herrschen.

Bierflaschen stehen herum, aus den Holzwänden sind Stücke herausgebrochen, Treppenstufen demoliert, Müll liegt herum:

Wer sich in dem Haus an der Schwabstraße umschaut, braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen zu können, dass diese Räume eher kein Hort des friedvolles Miteinanders sind. Früher waren im Erdgeschoss ein Büro, darüber Mietwohnungen. Heute wohnen hier Menschen, mit denen es das Schicksal nicht gut gemeint hat – bis zu 30 sollen hier zusammengepfercht sein, sagt ein Mann, der sich als Bewohner ausgibt. Entgegen ersten Meldungen handelt es sich übrigens nicht um eine Flüchtlingsunterkunft, sondern um ein privates Mietshaus.

Am Mittwochabend kam es hier zu einer Auseinandersetzung, die in einer Messerstecherei endete. Laut Polizei begaben sich um 22.15 Uhr vier Besucher im Alter von 21, 23, 34 und 36 Jahren ins Haus. In der Folge entwickelte sich ein Streit, in dessen Verlauf die vier Männer einen 24-jährigen Asylbewerber im Gebäude verfolgten. Es sollen auch Schüsse abgegeben worden sein.

Vier Verletzte

Bei dieser Auseinandersetzung soll der 24-ährige die vier Männer mit einem Messer angegriffen haben. Der 23-Jährige wurde durch mehrere Stichverletzungen lebensgefährlich, der 36-Jährige schwer und die beiden 21 und 34 Jahre alten Männer leicht verletzt. Der Tatverdächtige rannte aus dem Haus und ist immer noch flüchtig. Eine Fahndung in der Nacht, bei der auch ein Hubschrauber eingesetzt wurde, verlief bislang negativ, teilt die Polizei mit.

Eine Lache verkrustetes Blut vor der Eingangstüre erinnert an die Ereignisse vom Vorabend. Die Messer-attacke vom Mittwochabend war nicht der erste Anlass, der dazu geführt hatte, dass Polizeibeamte in der Schwabstraße anrücken mussten. Bereits in den Tagen zuvor war es zu heftigen Konflikten gekommen. Beteiligt jeweils: der 24-jährige Gambier, der jetzt auf der Flucht ist. Am Montag bedrohte er einen 31-Jährigen mit einem Taschenmesser, um ihm Zigaretten abzunehmen. Zuvor war er bereits bei einem Ladendiebstahl erwischt worden. Am Dienstag soll er einem 29-jährigen Bewohner des Hauses mit einem Faustschlag die Nase gebrochen und außerdem Stichverletzungen zugefügt haben.

Bewohner und Nachbarn berichten, dass das Haus an der Schwabstraße schon länger ein Pulverfass sei. „Jeden Tag ist die Polizei oder ein Krankenwagen da“, sagt ein Mann, der seit zwei Jahren hier wohnt. Er behauptet, dass er am Mittwochabend durch die Schüsse aufgewacht sei. Und er macht dem Vermieter schwere Vorwürfe. „Der hat die Wohnungen in viele kleine Zimmer unterteilt und kassiert 450 Euro im Monat von den Leuten ab.“ Ein Anwohner berichtet, dass es einen steten Wechsel der Bewohner gibt. „Die meisten schauen, dass sie dort wieder rauskommen.“

Quelle: schwäbische

Foto: Gunnar M. Flotow

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