Mitglieder einer Kölner Rockergruppierung betreiben organisierte Seniorenabzocke – “Falsche Polizisten” agieren mit vorgetäuschter “110”

Mitglieder einer Kölner Rockergruppierung betreiben organisierte Seniorenabzocke – “Falsche Polizisten” agieren mit vorgetäuschter “110”

Bereits am Freitagmittag (20. Januar) haben Beamte eines Spezialeinsatzkommandos im Stadtteil Zollstock ein Mitglied (24) der Rockergruppe Bandidos festgenommen. Ein Richter hatte Haftbefehl gegen den 24-Jährigen erlassen.

Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, als in Köln ansässiger Kopf einer Bande Senioren mit dem “falschen Polizisten”-Trick um ihre Ersparnisse gebracht zu haben.

Seine Anweisungen soll der jetzt Festgenommene durch seinen mit internationalem Haftbefehl gesuchten Bruder (30) erhalten haben. Nach Erkenntnissen der Ermittler hat er sich in die Türkei abgesetzt.

Heute Vormittag (23. Januar) vollstreckten Polizisten weitere vier Durchsuchungsbeschlüsse für Wohnungen in Marienburg und in der Südstadt. Bei den Bewohnern dieser Objekte handelt es sich um einen deutschen und vier türkische Staatsangehörige. Sie sind im Alter zwischen 20 und 25 Jahren. Diesen Personen wird vorgeworfen, als Abholer an den Straftaten zum Nachteil der Senioren beteiligt gewesen zu sein. In einer Wohnung in der Mertener Straße trafen die Beamten auf einen Tatverdächtigen (20) und nahmen ihn zwecks erkennungsdienstlicher Behandlung mit zum Polizeipräsidium. In den restlichen Durchsuchungsobjekten konnte keiner der übrigen drei Tatverdächtigen angetroffen werden. Die Beamten stellten Mobiltelefone und schriftliche Aufzeichnungen als Beweismittel sicher. Weiterhin beschlagnahmten die Polizisten kleine Mengen an Betäubungsmitteln.

Bereits im Oktober 2016 registrierte die Polizei vermehrt Anzeigen wegen Betrugsdelikten durch “falsche Kriminalbeamte”. Alleine in Köln und Leverkusen sind hunderte dieser Fälle aktenkundig.

Wie die ermittelnden Beamten feststellten, sitzen die Drahtzieher der Bande in der Türkei. Von dort aus steuern sie die kriminellen Anrufer, die über Callcenter organisierte Seniorenabzocke betreiben.

Die Masche beginnt immer gleich:

“Hier ist die Polizei. Schließen Sie bitte sofort Ihre Fenster und Türen. Es handelt sich um einen Notfall. Wir haben einen Einbrecher festgenommen und bei ihm eine Liste mit Zielorten für weitere Einbrüche gefunden. Ihr Name steht auch auf dieser Liste!”

Mit dieser Formulierung lösen die Täter – insbesondere bei Senioren – ganz bewusst Sorge, Angst und extreme Verunsicherung aus. Letzte Zweifel werden dann durch die Anrufer mit dem Hinweis auf das Telefondisplay beseitigt. Mit technischen Hilfsmitteln gelingt es den Tätern, die Nummernfolge “0221 110” auf dem Telefon des Angerufenen anzeigen zu lassen. Mit dem Hinweis auf die Zahl “110” nutzen die Betrüger ganz gezielt das Vertrauen der Menschen in die Polizei aus. Die Geschädigten werden im weiteren Verlauf des Telefongesprächs aufgefordert Schmuck und Bargeld an einen Zivilpolizisten zu übergeben. Der Abholer übernimmt die Wertgegenstände und entkommt regelmäßig unerkannt.

Die Festnahme 24-Jährigen ist ein wichtiger Schlag gegen die aufgedeckte Täterbande, die sich in betrügerischer Weise als Polizisten ausgeben. Die Ermittlungen der Kripo Köln sind noch nicht abgeschlossen. Die Beamten gehen weiteren Hinweisen akribisch nach.

Quelle: http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/12415/3541814

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