Linke Clubpolitik in Zeiten sexistischer Übergriffe

Linke Clubpolitik in Zeiten sexistischer Übergriffe

Gibt es mehr sexualisierte Gewalt? Wer sind die Täter? Und wie damit umgehen? Auch Berliner Clubs diskutieren.

Anmerkung:

Wenn man solche Sätze wieder liest »Es gab einen leichten, aber spürbaren Anstieg übergriffiger Verhaltensweisen.«
Sie berichtet von anfänglichen »Sprachbarrieren«, will aber keine Tätergruppe ausmachen. »Fakt ist lediglich, dass sich das Publikum verändert hat.«

Warum will Frau Laura Ningel keine Tätergruppe mit Namen benennen, könnte es sein das die Tätergruppe aus überwiegend Flüchtlingen besteht, die die Rolle der Frau anders sehen als Frau Laura Ningel, Pressesprecherin des schwul-lesbischen Clubs SchwuZ und sie dann zugeben muss, dass sie sich alle geirrt haben.

Es ist kein Einzelfall mehr, immer mehr linke Einrichtungen Berichten darüber, dass sich gestimmte Gruppen “nicht entsprechend der Regeln benommen haben”

»Es gab schräge, lüsterne Blicke, komische Anmachen.«

Allgemein ist der Bericht der Zeitung “neues deutschland” sehr aufschlussreich.

Von sexistischen Kommentaren ist die Rede, von Handgreiflichkeiten, von ungewollten Berührungen im Schritt und penetranten Antanzversuchen, von »einem Maß an körperlicher Gewalt, das nicht mehr handzuhaben war«. So steht es in einem offenen Brief des linken Jugendzentrums Conne Island in Leipzig vom 7. Oktober, der diese Taten Personen »mit Migrationshintergrund« zuschreibt. Der offene Brief zeugt von der Zwickmühle, als linkes Projekt mit Geflüchteten solidarisch zu sein und gleichzeitig einen Raum erhalten zu wollen, in dem sich jeder wohl fühlt. Nachdem der »White Rabbit Club« in Freiburg im Januar über ähnliche Probleme berichtet hatte, ist dies der zweite linke Club, der sich an die Öffentlichkeit wendet. Wie sieht die Situation in Berlin aus?

Laura Ningel, Pressesprecherin des schwul-lesbischen Clubs SchwuZ, sagt: »Es gab einen leichten, aber spürbaren Anstieg übergriffiger Verhaltensweisen.« Sie berichtet von anfänglichen »Sprachbarrieren«, will aber keine Tätergruppe ausmachen. »Fakt ist lediglich, dass sich das Publikum verändert hat.« So seien »größere Gruppen von vermeintlich heterosexuellen Männern« gekommen. Wie der Club mit der neuen Situation umgeht? »Unsere Strategie ist ganz klar Awareness und Dialog.« Sie denke, dass sie mit Aufklärung »den veränderten Anforderungen gerecht werden können.«

Zum Leipziger Fall erkenne sie Parallelen, »so verteilen wir Freikarten in Flüchtlingsunterkünften und haben genau wie das Conne Island unsere Hausordnung schon sehr früh und inzwischen in insgesamt elf Sprachen übersetzen lassen.« Auch die Angst vor ungerechtfertigten Rassismusvorwürfen sei ihr bekannt. »Auch hier heißt es: Dialogbereitschaft im Team und nach außen signalisieren.« Das habe bereits erste Erfolge gezeigt: »Wir können seit einigen Monaten mit Konflikten aufgrund von Sprachbarrieren besser umgehen und dadurch einen Rückgang dieser Übergriffe verzeichnen.«

Auch die Mitarbeiterin einer linken Punkkneipe in Kreuzberg, die ihren Namen und den ihres Arbeitgebers nicht in der Zeitung lesen will, kennt das Phänomen: »Wir hatten tatsächlich unter der Woche eine ganze Zeit lang eine größere Gruppe, die sich nicht entsprechend der Regeln benommen hat.« Das bedeutet konkret: »Es gab schräge, lüsterne Blicke, komische Anmachen.« Zu den Tätern sagt sie: »Die sprachen nicht Deutsch.« Es sei schwierig, eine politische Bewertung öffentlich zu äußern, »um sich nicht gemein zu machen mit einer gesellschaftlichen Debatte, die in eine repressive Ecke reindrängt.« Die Kneipe hat eine erste Strategie entwickelt: »Wir haben jetzt ab und zu mal eine Person mehr hinterm Tresen stehen.«

Andere linke Veranstaltungsorte können hingegen nicht bestätigen, dass es zu gehäuften Vorfällen kommt: »Wir haben das im Technobereich überhaupt nicht«, sagt die Türsteherin eines Clubs in Friedrichshain. Ein Mitarbeiter eines Kreuzberger Clubs sagt: »Das war noch nie Thema auf dem Plenum.« Auch ein Mitglied des ://about blank, einem Technoclub in Friedrichshain, sagt: »Es gibt keinen Fall, der in so eine Richtung deutbar ist.« Das gelte auch für Veranstaltungen, die sich direkt an Geflüchtete richten. Warum das so sei, könne er nur vermuten: »Techno ist eine stark westlich geprägte, eher weiße Angelegenheit.« Lutz Leichsenring, Pressesprecher der Clubcommission, sagt: »Erstmal ist mir da nichts bekannt.« Seines Erachtens sei es »Aufgabe der Tür, zu sehen, ob jemand die Philosophie eines Laden teilt.« Woran ein Türsteher das erkenne? »Das ist geschultes Personal, das können die innerhalb von Sekunden sehen.« Dass es ganz so einfach nicht ist, hat nicht zuletzt der Brief des Conne Islands gezeigt.

Quelle:Neues Deutschland

Foto: dpa/Sophia Kembowski

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