Kirchheim setzt nun auf Sicherheitsdienst

Kirchheim setzt nun auf Sicherheitsdienst

Mädchen werden von jungen Männern begrapscht und sexuell belästigt. Mitten in einem Freibad in Kirchheim/Teck. Die Stadt hat sich nun dazu entschieden, einen Sicherheitsdienst einzusetzen.

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Bereits ab diesem Wochenende soll im Freibad von Kirchheim/Teck ein Sicherheitsdienst eingesetzt werden. Die zwei Sicherheitsleute sollen zum ersten Mal am Samstag zum Einsatz kommen und die Bademeister bei ihrer Arbeit unterstützen. In dem Bad hatte es am Mittwoch mehrere sexuelle Übergriffe auf mindestens vier Kinder gegeben. Ein 21-jähriger Iraker wurde festgenommen, gegen weitere mutmaßliche Täter werde ermittelt.

Stadt will konsequent handeln

Angelika Matt-Heidecker (SPD), die Oberbürgermeisterin von Kirchheim/Teck, verurteilte die sexuellen Übergriffe in einer ersten Reaktion scharf und kündigte Sofortmaßnahmen an. Die Bademeister sollen schnell und konsequent durchgreifen und beim geringsten Widerstand die Polizei rufen.

Im Strömungskanal des Freibads war es am Mittwoch zu den Belästigungen gekommen. Der 21 Jahre alte Iraker soll einer Zehnjährigen das Bikinioberteil heruntergezogen und einer Elfjährigen an den Po gefasst haben. Im Nichtschwimmerbereich fasste ein anderer Mann zwei 14 Jahre alten Mädchen unsittlich an die Brüste und in den Schritt. Zeitweise rieb er sein erregtes Glied an den Mädchen. Ein Bademeister habe die Situation beobachtet und den Tatverdächtigen zur Rede gestellt, teilte die Polizei weiter mit. Der junge Mann konnte sich dann aber unbemerkt aus dem Staub machen.

Wie die Polizei mitteilte, waren die Beamten zunächst in das Schwimmbad gerufen worden, weil ein 17 Jahre alter Flüchtling sich nicht an die Baderegeln gehalten hatte. Während des Einsatzes berichteten die jungen Mädchen den Beamten dann von den sexuellen Übergriffen.

Nehmen sexuelle Übergriffe zu oder nicht?

Laut Polizei kommen sexuelle Übergriffe in Freibädern aber nicht vermehrt vor. Manfred Klumpp vom Bund Deutscher Kriminalbeamter, Landesverband Baden-Württemberg, sagte dem SWR: “Es wird in der Polizei nicht als neues, großes Phänomen thematisiert. Wir konstatieren gar keine Zunahme.” Betroffenen Badegästen rät Klumpp: “Sich lautstark melden und wehren. In Freibädern sind ja viele Leute. Und natürlich zum Bademeister gehen und dort signalisieren, dass was war.” Denn: “Jeder Straftäter scheut die Öffentlichkeit.”

Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte im SWR-Interview, jeder einzelne sexuelle Übergriff sei einer zu viel, ob im Freibad oder woanders, ob von einem Flüchtling oder jemand anderem. Ob Übergriffe in Bädern zunähmen oder zurückgingen, dafür gebe es für 2016 noch keine belastbaren Zahlen.

Necdet Mantar, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft öffentliche Bäder in Baden-Württemberg, warnte davor, die Übergriffe zu generalisieren. Er sagte dem SWR: “Jeder Fall ist ein Fall zu viel. Aber es wäre fatal, von einer Welle zu sprechen.” Auch in früheren Jahren habe es Belästigungen gegeben. Um so etwas zu verhindern, setzt die Arbeitsgemeinschaft vor allem auf Aufklärung. “Wir haben Flyer erstellen lassen, in verschiedenen Sprachen, die die Verhaltensregeln in den Bädern erklären”, so Mantar. “Da ist auch ein Punkt: Keine verbalen und körperlichen Belästigungen.”

Quelle: http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/freibad-in-kirchheim-teck-polizeieinsatz-nach-sexuellen-uebergriffen/-/id=1622/did=17825396/nid=1622/1a3xr4h/index.html

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