Handschlag verweigert: Giffey stellt sich hinter Lehrerin
An einer Schule wollte ein Imam der Pädagogin nicht die Hand geben. Nun ergreift Neuköllns Bürgermeisterin Franziska Giffey Partei.
Nach dem Handschlag-Streit an einer Berliner Schule prangert die Bezirksbürgermeisterin von Neukölln, Franziska Giffey (SPD), mangelnden Respekt vor Frauen an. Wer den Handschlag als Zeichen ebenbürtiger Partner verweigere, stelle die über Jahre erkämpfte Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen in Frage, erklärte Giffey auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. “Das kann nicht einfach toleriert werden.”
Ein Berliner Imam hat eine Lehrerin angezeigt, weil sie seinen Handschlag in einem Elterngespräch einzufordern versuchte. Er verweigerte das und verwies auf seine Religionsfreiheit. Die Schule hatte sich nicht zu dem Fall geäußert.
Giffey ergriff Partei für die Frau: “Diese Lehrerin hat meine volle Unterstützung.” In solchen Fälle sei eine Lehrerin nicht in erster Linie eine Frau: “Sie ist Erziehungs- und Respektsperson und zugleich Vertreterin des deutschen Staates. Sie verdient es, dass ihr der Respekt entgegen gebracht wird, der in diesem Land üblich ist.”
Sollten Männer aus religiösen Gründen den Handschlag verwehren dürfen?
In der Schweiz war im Frühjahr eine Debatte über den Handschlag entbrannt, nachdem zwei Brüder einer Lehrerin aus religiösen Gründen den Handschlag verweigert hatten. Die Schulbehörde entschied daraufhin, dass im Kanton Basel-Landschaft künftig kein Schüler mehr ablehnen darf, einer Lehrerin die Hand zu geben.